Initiative stellt ihre Visionen für Ernst-Thälmann-Park vor
Das Bezirksamt hatte Anfang des Jahres das Unternehmen Stattbau Stadtentwicklungsgesellschaft mbH damit beauftragt, Voruntersuchungen für ein städtebauliches Konzept für den Ernst-Thälmann-Park vorzunehmen. Im Quartier mit seinen 26 Hektar leben circa 4000 Menschen. Um die Grünanlagen zu schützen und die Infrastruktur im Interesse der Bewohner weiterzuentwickeln, gründete sich vor einigen Monaten die Anwohnerinitiative. "Wir finden es im Grundsatz gut, dass ein Stadtentwicklungskonzept erarbeitet werden soll", sagt Andreas Hoepfner, einer der Sprecher der Anwohnerinitiative. "Wir haben aber das Gefühl, dass man sich zu sehr auf unser Gebiet konzentriert. Die umliegenden Kieze werden zu wenig mit betrachtet. Weitet man den Blick, erkennt man nämlich, dass der Ernst-Thälmann-Park auch für die Nachbar-Kieze ein wertvoller Freiraum ist. Darauf möchten wir aufmerksam machen. Für unser Konzept ,*teddy zwei null wollen wir Menschen aus ganz Prenzlauer Berg begeistern."
"Unser wichtigstes Ziel ist es, eine weitere Bebauung im Ernst-Thälmann-Park zu verhindern", sagt Markus Seng, ebenfalls Sprecher der Initiative. Mit dem bereits fertigen neuen Wohnquartier Prenzlauer Bogen und dem sich im Bau befindlichen Projekt ELLA sei das Gebiet bereits genug verdichtet. Weitere Bauprojekte würden dazu führen, dass Grünflächen verloren gingen. Die Anwohnerinitiative setzt sich vor allem dafür ein, dass der frühere Güterbahnhof Greifswalder Straße nicht bebaut wird. Diese Fläche sollte zusammen mit der Bahnbrücke über die Greifswalder Straße, dem Bahngelände auf der anderen Seite und dem Anton-Saefkow-Park zu einem grünen Band entwickelt werden, schlägt die Anwohnerinitiative vor.
Eine weitere Vision: Das Bezirksamtsareal an der Fröbelstraße sollte nach Meinung der Anwohner zu einem "Zentrum für Bürger und Kultur" ausgebaut werden. Das Bezirksamt plant, sich von der Immobile zu trennen. Ein Teil der Verwaltung wie das Bürgeramt soll aber dort bleiben. "Daneben könnte ein neuer kultureller Mittelpunkt für den Bezirk entstehen", meint Andreas Hoepfner.
Für das Gelände des Vivantes-Klinikums an der Fröbelstraße stellen sich die Anwohner einen Bildungscampus vor. Der Krankenhauskonzern will diese Immobilie in absehbarer Zeit aufgeben. Dort könnten eine Schule und weitere Bildungseinrichtungen entstehen. Und entlang der Danziger Straße sollten die Jugend- und Kultureinrichtungen weiterbetrieben werden beziehungsweise neue entstehen.
Natürlich machten sich die Mitstreiter der Anwohnerinitiative auch Gedanken über ihre eigenen Häuser. Diese werden von der Gewobag verwaltet. Diese möchte sie in absehbarerer Zeit modernisieren. "Das sehen wir kritisch. Wir meinen, es sollte behutsam saniert werden", sagt Markus Seng. Von einer energetischen Sanierung halten die Anwohner zum Beispiel nicht viel. "Dämmungen sind nicht nötig. Der Energieverbrauch in den Wohnungen ist so schon gering. Wir plädieren dafür, dass das Ensemble der Wohnhäuser unverändert bleibt. Wenn die Fassaden gereinigt werden, reicht das."
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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