John-Schehr-Straße 24 ist heute ein richtiger Kieztreff
"Erfreulich ist auch, dass immer mehr Frauen den Weg zu uns finden. Das zeigt uns, dass auch sie sich wohl in der Einrichtung fühlen. Deshalb haben wir jetzt auch eine eigene Frauengruppe gegründet", so Pohlmann weiter. Das Café 157 war 1990 als Suchthilfeprojekt zunächst in der Danziger Straße 157 gegründet worden. Betrieben wurde es vom Verein "Freie Hilfe", finanziert vom Bezirksamt. 2002 übernahm das Sozialpädagogische Institut SPI die Trägerschaft. Der neue Träger fand bessere Räume in der John-Schehr-Straße 24. Dorthin zog man vor zehn Jahren um.Kurz vor dem Aus stand das Projekt im Jahre 2008. Seinerzeit wollte Pankow der Einrichtung alle Fördermittel streichen. Die Besucher der Einrichtung gründeten einen Verein und organisierten den Protest gegen diese Pläne. Man einigte sich schließlich darauf, dass die Einrichtung zwar weniger Fördermittel erhält, aber sie erhalten bleibt. Für die Nutzer bedeutete das fortan, sich mehr ehrenamtlich einzubringen. "Das klappt bisher wunderbar", resümiert Frank Pohlmann. "Außerdem nahmen wir uns vor, die Einrichtung noch mehr für den Kiez zu öffnen. Auch das funktioniert inzwischen."
Kern des Treffs ist das Café. Das ist montags, sonnabends und sonntags von 14 bis 20 Uhr, donnerstags von 14 bis 18 Uhr sowie mittwochs und freitags von 14 bis 21 Uhr geöffnet. Dort kann jeder Kontakte knüpfen und Gesprächspartner finden. In weiteren Räumen kann Billard, Tischtennis, Schach oder Skat gespielt werden. In einem separaten Raum finden dann die Treffen der Selbsthilfegruppen unterschiedlicher Ausrichtung statt. Außerdem gibt es ein Kursangebot. Ein Künstler leitet beispielsweise eine Malgruppe, Englischkurse und für Migranten Deutschkurs stehen auf dem Programm.
Beliebt sind auch die Treffen der Musikgruppe des Café 157. Jeder kann mitmachen oder auch nur zuhören. Aus dem Kreis hat sich inzwischen die Band "Die Taktlosen" gegründet, die immer wieder auf Festen und in sozialen Einrichtungen auftritt. "Zu einer besonderen Attraktion entwickelte sich in den vergangenen Jahren unser Sonntagsbrunch", sagt Frank Pohlmann. Der findet an jedem zweiten Sonntag im Monat statt und ist inzwischen äußerst gut von Kiezbewohnern aller Generationen und Nationen besucht.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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