Junge Energiemanger regulieren Temperatur im Klassenraum
In diesem Projekt sind seit gut zweieinhalb Jahren Mitarbeiter der stratum GmbH im Auftrage des Bezirksamtes an Schulen unterwegs. Sie engagieren sich für ein Umdenken in Sachen Energieverbrauch, drängen aber auch auf technische Veränderungen. Eine der Schulen ist die in der Pasteurstraße 10/12. In den vergangenen zwei Jahren sprachen stratum-Geschäftsführer Richard Häusler und seine Kollegen mit den Schülern bereits darüber, wie man durch das Ausschalten des Lichts oder das Herunterdrehen der Heizung Energie einsparen kann. Drei Kinder erklärten sich vor einiger Zeit bereit, sich zu Energiemanagern ausbilden zu lassen. Mit ihnen und dem Schulleiter Uwe Blachnik bereitete Richard Häusler in den vergangenen Wochen ein weiteres Projekt vor: eine Einzelraumsteuerung der Heizung.
Kürzlich wurde in der Schule durch Fachleute die Technik montiert. Alle Kabel laufen nun an einem Rechner im Informatikraum der Schule zusammen. Mit einem speziellen Programm haben die Energiemanger die Möglichkeit, die Heizung in jedem Klassenraum zu steuern. Eine Messkurve zeigt ihnen an, wie warm oder kalt es zu welcher Uhrzeit dort ist. Mit dieser Einzelraumsteuerung kann nun zum Beispiel reguliert werden, dass erst ab 6 Uhr geheizt wird, wenn der Unterricht um 8 Uhr beginnt. Bislang kam es vor, dass die Heizung schon nachts um 2 oder 3 Uhr ansprang. Außerdem kann die Heizung so reguliert werden, dass sie rechtzeitig ausschaltet, wenn abzusehen ist, dass die Klasse den Raum nicht mehr nutzt. Ein weiterer Effekt: Erfahrungsgemäß ist es in Klassenräumen häufig zu warm. Wenn 30 Kinder in einem Raum sind, tragen sie mit ihrer Körperwärme auch zu einer Temperaturerhöhung bei. Auch das kann künftig besser reguliert werden.
Wie die Einzelsteuerung funktioniert, erklärten die drei Energiemanager der Schule, Lana, Finn und Jakob, vor wenigen Tagen ihren Mitschülern. Vorgesehen ist, dass sich jeweils zwei Schüler aus jeder Klasse in den nächsten Wochen ebenfalls zu Energiemanagern ausbilden lassen. Sie bekommen dann die Zugangsdaten für den Steuerungscomputer und sind künftig für das Temperaturmanagement in ihren Klassenräumen verantwortlich. Wie viel Wärmeenergie in der Schule eingespart werden kann, zeigte ein erster Testlauf. In einem der Klassenräume, der bei der Projektpräsentation ausgewählt wurde, lief die Heizung täglich sechs Stunden länger als notwendig. Wenn man das auf alle Klassenräume und auf die Heizperiode im Jahr hochrechnet, lassen sich durch passgenaue Temperaturregulierung immense Heizkosten sparen.
Neben der Homer-Grundschule werden demnächst noch die Grundschulen am Kollwitzplatz und am Falkplatz mit solch einer Einzelraumsteuerung ausgestattet. Ist das Projekt an diesen drei Schulen erfolgreich, könnten weitere folgen, erklärt Richard Häusler. Mit 20 Schulen im Bezirk arbeitet das Projekt "Köpfchen statt Kohle" bereits zusammen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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