Kooperationsprogramm "Schule-Verein" gibt es seit 20 Jahren
Da rasen Jungen in kleinen Booten auf ein großes Schiff zu. Das entern sie. Danach gehen sie mit dem Schiff vor Anker und rutschen an Land. Dort werfen sie sich in einer wilden Verfolgungsjagd mit Bällen ab, und irgendwann legen sie sich völlig außer Puste auf eine Matte, um kurz zu verschnaufen. "Piratensport" nennt sich das Ganze. Jungen aus den Klassenstufen eins und zwei sind mit dabei. Es ist nicht schwer, ihre Fantasie anzuregen. Die aufgebaute Barren- und Mattenkonstruktion ähnelt schon einem Schiff, und mit ihren Rollbrettern sausen sie tatsächlich wie auf kleinen Booten durch die Turnhalle. Das Wichtigste ist aber: Sie können sich beim "Piratensport" viel bewegen und sich nach der Schule so richtig verausgaben. "Piratensport" ist eine Arbeitsgemeinschaft des Sportvereins "Pfeffersport" in der Grundschule am Senefelderplatz. Finanziell gefördert wird das Ganze vom Kooperationsprogramm "Schule-Verein" des Landessportbundes, unterstützt von der Senatsbildungsverwaltung. Vor 20 Jahren gab es den Startschuss für dieses Programm. Es begann recht beschaulich mit Fußball und Tennis. Inzwischen hat sich das Angebot erheblich ausgeweitet. Derzeit sind berlinweit 450 Übungsleiter an 266 Grund- und 46 Oberschulen in Arbeitsgemeinschaften tätig. Über einige beispielhafte Projekte informierten sich kürzlich der Präsident des Landessportbundes Klaus Böger und Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) vor Ort. So besuchten sie auch den "Piratensport" in der Grundschule am Senefelderplatz.
"Wir beteiligen uns seit acht Jahren am Kooperationsprogramm", sagt Yvonne Bienas, die Koordinatorin vom Verein Pfeffersport. "Wir begannen seinerzeit mit fünf Fußball-AGs an der Bornholmer Grundschule. Heute betreuen unsere Übungsleiter insgesamt 50 Arbeitsgemeinschaften an unterschiedlichen Schulen." Die Bandbreite reicht von Fußball, Handball und Basketball über Zirkus, Kung-Fu bis zum "Piratensport". Insgesamt 20 Übungsleiter, darunter auch Studenten und Zirkuspädagogen, sichern all diese Angebote ab. Der Vorteil des Kooperationsprogramms für den Verein: Etlichen Kindern macht der Sport so viel Spaß, dass sie irgendwann in den Verein wechseln.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.