MachMit! Museum nahm restaurierte Orgel in Betrieb
Von Museumschefin Marie Lorbeer schien dabei ein ganzes Stück Anspannung abzufallen. Monate voller Hoffen und Bangen lagen hinter ihr und ihren Mitarbeitern. Wie fast immer, endete aber auch dieses Projekt mit einem Happyend.Noch vor einem Dreivierteljahr sah es gar nicht so gut für die Orgelsanierung aus. Es fehlten nämlich stattliche 25.000 Euro, um die Sanierung des alten Instruments abschließen zu können. Dabei hatte die Orgelsanierung so vielversprechend begonnen. Als Kosten waren 86.000 Euro avisiert worden. Die Stiftung Deutsche Klassenlotterie stellte 79.500 Euro zur Verfügung, das Museum selbst einen Eigenanteil von 6500 Euro. Im August 2012 begann die Fachfirma von Dr. Markus Voigt mit der Sanierung. Jede Orgelpfeife wurde in die Hand genommen und wieder auf Vordermann gebracht. Der Spieltisch ist komplett überholt worden. Aber beim Zusammenbauen bemerkten die Fachleute, dass die Windladen der Orgel schadhaft waren. Weitere 25.000 Euro für die Reparatur waren nötig.
Gemeinsam mit Partnern und Unterstützern startete das Museum eine Spendenkampagne. Unter dem Motto "Wir ziehen alle Register" wurden Konzerte und Theateraufführungen veranstaltet. Patenschaften für Orgelpfeifen sind organisiert worden, und im Museumscafé wurden auf Spendenbasis sogar Orgel-Lutscher angeboten. Über 3000 Euro an Spenden kamen binnen weniger Wochen zusammen. Dieses Engagement honorierte die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin mit 22.000 Euro.
Dr. Markus Voigt und seine Mitarbeiter konnten daraufhin die Orgelsanierung beenden. Dass sich der Einsatz für das Instrument lohnte, konnte jeder beim Eröffnungskonzert im Museum erleben. Gemeinsam und einzeln präsentierten Oliver Vogt und Thomas Noll unterschiedliche Facetten des Instruments. Die erst sieben Jahre alte Mona Hefni spielte ebenfalls ein Stück auf der Orgel und zeigte, dass dieses Instrument auch Kinder in seinen Bann zieht.
Das MachMit! Museum ist nunmehr das einzige Kindermuseum in Deutschland mit einer funktionierenden Kirchenorgel. Die ursprüngliche Orgel wurde 1910 von der Stettiner Firma Barnim Grüneberg in die frühere Eliaskirche in der Senfelderstraße 5 eingebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurden aber Kirchengebäude und Orgel stark beschädigt. Danach baute man die Orgel ab und lagerte sie ein. 1953 baute sie die Firma Ludwig Glöckner unter Verwendung eines großen Teils der alten Orgel in reduzierter Form wieder auf. Als das Kindermuseum vor einigen Jahren in das Museum einzog, war die Orgel noch immer vorhanden, aber nicht mehr zu spielen. Im vergangenen Jahr entschloss sich das Museum, die Orgel wieder in Betrieb zu nehmen. Das Museums-Team möchte die Orgel nun in sein pädagogisches Gesamtkonzept einbeziehen. Die Besucher sollen die Möglichkeit erhalten, das faszinierende Instrument näher kennenzulernen. Geplant ist außerdem Orgelkonzerte. Des Weiteren erhalten junge Organisten die Möglichkeit, an diesem Instrument zu üben.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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