Maler Heinz Oskar Preibsch unterstützt Hobbykünstler
Er vermittelt Kenntnisse in der Öl- und Porzellanmalerei. Das Ladenatelier in der Bornholmer Straße 81 ist mit allem ausgestattet, was man dafür braucht. Das Besondere in dem Atelier ist: Preibsch bietet zwar Kurse an, aber jeder kann selbst entscheiden, an welchen Tagen und zu welchen Zeiten er kommt. "Es gibt insgesamt sieben Termine, die frei wählbar sind", erklärt der 60-jährige Maler.
In der "Alte Schule" treffen sich Freizeitkünstler aller Generationen. Die jüngste ist gerade mal elf Jahre alt. Senior unter den Kursteilnehmern ist mit seinen 77 Jahren Heinz Duszynski. "Ich bin durch einen Zufall hierher gekommen", sagt der Hobbykünstler. "Eigentlich wollte ich mit meiner Frau in der Nähe in einem Restaurant essen. Wir kamen an der Bornholmer Straße 81 vorbei und entdeckten das Schaufenster der ,Alten Schule. Da las ich etwas von Kursen und wurde neugierig." Heinz Duszynski hat einige Kunstmaler in seinem Bekanntenkreis. Wenn die bei Treffen mit ihren Fachbegriffen um sich warfen, verstand er vieles nicht. Denn eigentlich hatte er mit der Malerei gar nichts am Hut. "Ich dachte, wenn ich theoretisch mehr über die Kunst erfahre, könnte ich künftig vielleicht mitreden", erinnert er sich.
Im Gespräch erklärte ihm Heinz Oskar Preibsch aber: "So läuft das bei mir nicht. Hier wird gemalt. Man sucht sich ein Motiv aus. Dann geht es los. Und die Theorie wird beim Malen des Bildes vermittelt." Da erlernt man unter anderem die Techniken, erfährt mehr über Bildaufbau oder Farbenlehre. "Meine Frau bewilligte das Geld aus der Haushaltskasse", schmunzelt Duszynski. Und so brachte er ein Foto von seinem Elternhaus mit und legte los. Als das erste Bild fertig war, war seine Frau begeistert.
Das alles spielte sich vor drei Jahren ab. Heinz Duszynski blieb dabei. Inzwischen hat er 31 Ölgemälde gemalt: Gebäude und Porträts vor allem. Seine befreundeten Kunstmaler sind fassungslos. Dass ein vermeintlich untalentierter Mensch wie er solche Bilder malen kann, macht sie sprachlos. Allein dafür ist der Hobbymaler Heinz Oskar Preibsch dankbar. Preibsch absolvierte Anfang der 70er-Jahre eine Ausbildung zum Porzellanmaler an der Königlich Preußischen Porzellan-Manufaktur. Fast fünf Jahre arbeitete er ausschließlich in diesem Beruf.
Dann entschied er sich, mehr künstlerisch zu wirken. Fast 20 Jahre lang bemalte er in seinem "Porzellan-Kabinett" Teller und Gefäße nach den Wünschen seiner Auftraggeber, und fast nebenbei entwickelte er sich noch zu einem äußerst kreativen Maler. Sogar Häuser verschönerte er mit Fassadenbildern, wie beispielsweise in der Paul-Robeson-Straße 45. Zwischenzeitlich war er auch beim Friedrichstadtpalast beschäftigt, ehe er vor einigen Jahren die Galerie-Atelier-Werkstatt "Alte Schule" eröffnete.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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