Mit einer Premiere eröffnen Woesner Brothers ihr Theater
Nach fast fünf Jahren Planungs- und Bauzeit ist die erneuerte Schankhalle auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei Pfeffer in der Schönhauser Allee 175 fast fertig. Die alte, bereits sehr marode Schankhalle war in den zurückliegenden Monaten restauriert, teilweise neu aufgebaut und erweitert worden. Träger des Vorhabens ist die gemeinnützige Gesellschaft VIA, die unter anderem Beschäftigungsprojekte für Menschen mit Behinderung initiiert. Sie fand im Theaterensemble Woesner Brothers einen Partner, mit dem sie das Bauvorhaben anging. Ingo und Ralph Woesner waren mit ihrem Ensemble schon einmal auf dem früheren Brauereigelände zu Hause. Als ihr Komödienhaus einem Neubau weichen musste, begaben sie sich auf die Suche nach Ersatz.Dieser wurde nun mit der VIA in der Schankhalle geschaffen. Das Theater nimmt gut die Hälfte der Schankhalle ein. Ausgestattet ist es mit allen technischen Raffinessen. Dazu zählen zum Beispiel eine ganz spezielle Belüftungsanlage für den Zuschauerraum und eine ausgefeilte Verdunklungstechnik. Auch wenn noch nicht alles 100-prozentig fertig ist, die Woesner Brothers starteten vor wenigen Tagen mit einer Premiere in ihrem neuen Domizil. Zum Auftakt präsentierten sie im 254 Zuschauer fassenden Saal die Komödie "Zur Hölle mit Faust". Natürlich stammt dieses erste Stück aus der Feder der beiden Brüder Ingo und Ralph Woesner, die Anleihen bei Altmeister Goethe nahmen.
Gott hat in diesem Stück ein Problem. Ausgerechnet die Menschen, die Krone seiner Schöpfung, geraten auf die schiefe Bahn. Der schlimmste von ihnen ist Faust. Der will doch tatsächlich selbst einen Menschen erschaffen. Also schickt Gott Mephisto auf die Erde, um die Welt vor diesem irrsinnigen Faust zu retten. Aber damit hat der himmlische Vater den Bock zum Gärtner gemacht. Die Woesner Brothers haben aus dem Faust-Stoff eine leichtfüßige Komödie gemacht, die Herrn Goethe durchaus den Staub aus der Perücke bläst.
Neben dieser Premiere soll es in den nächsten Monaten sieben weitere komödiantische Stücke im Programm geben. Neben Schauspiel für Erwachsene werden auch Kindertheaterstücke aufgeführt.
Die VIA-Schankhalle wird aber nicht nur das Theater beherbergen. Noch im Oktober soll die "Pfefferbräu - Bergbrauerei und Schankhalle" eröffnen. In diesem Restaurant werden regionale Küche und das selbst gebraute Bier "Pfefferbräu" angeboten. Das Besondere daran ist, dass die VIA-Schankhalle ein Integrationsprojekt ist, das von der Aktion Mensch und dem Integrationsamt Berlin unterstützt wird. In der Schankhalle ist die Hälfte der 26 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung vorbehalten.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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