„Mit Kartoffelsalat die Welt retten“: Tag der Offenen Gesellschaft am 16. Juni

Essen, trinken, diskutieren: Mascha Roth (links) und Maike Carius (rechts) von der Initiative Offene Gesellschaft stimmen sich zusammen mit Mitgliedern vom Flussbad Berlin auf den 16. Juni ein. | Foto: Michael Vogt
3Bilder
  • Essen, trinken, diskutieren: Mascha Roth (links) und Maike Carius (rechts) von der Initiative Offene Gesellschaft stimmen sich zusammen mit Mitgliedern vom Flussbad Berlin auf den 16. Juni ein.
  • Foto: Michael Vogt
  • hochgeladen von Michael Vogt

Ganz gleich ob es um Demokratie, Mitbestimmung oder Gesellschaftsgestaltung geht – letztlich sind es immer Menschen, die einer Idee Leben einhauchen. Das gilt besonders für den Tag der Offenen Gesellschaft am 16. Juni.

Die Idee: An einem Tag überall in Deutschland Tische und Stühle rausstellen, eindecken und andere einladen – als Zeichen für Offenheit, Gastfreundschaft, Vielfalt und Freiheit. Die aktiven Menschen hinter der Idee sind zum Beispiel Alfa Conradt und Steffen Geis. Beide wohnen in der Weddinger Türkenstraße.

„Über meine Baumscheibenbepflanzungen und das Kiezkinderpicknick habe ich viele Gleichgesinnte kennengelernt“, sagt Alfa Conradt. Die TV-Cutterin setzt sich seit Jahren in ihrem Kiez für eine starke Nachbarschaft und soziale Vernetzung bei Themen ein, die ihr unmittelbares Lebensumfeld betreffen. Auf ihre geplante Aktion zum Tag der Offenen Gesellschaft ist Steffen Geis aufmerksam geworden und hilft nun beim bevorstehenden Nachbarschaftsfest.

Das Motto „Mit Kartoffelsalat die Welt retten“ ist dabei durchaus ernst gemeint, geht es doch darum, Probleme in nachbarschaftlicher Selbstorganisation anzugehen. „Hier sind wie so oft in Berlin steigende Mieten und die Verdrängung einkommensschwacher Bevölkerung ein großes Thema“, erklärt Steffen Geis. Aber auch Begrünung und Verkehrsberuhigung stehen auf der Agenda. „Die Leute sollen vorbeikommen und über alles reden, was sie bewegt“, sagt Alfa Conradt und ergänzt: „Wer sich selbst einbringen möchte, kann das zum Beispiel mit Essensspenden und -verkauf sowie Hilfe beim Musik- oder Kinderspielprogramm.“

Salate oder Stullen zu seinen bereitgestellten Getränken wünscht sich auch Andreas Paul aus Rudow. Der Systembetreuer und zweifache Familienvater ist ebenfalls begeistert vom Tag der Offenen Gesellschaft und bittet vor seinem Haus im Buchsbaumweg 4 zu Tisch. „Ich war beim Aktionstag im vorigen Jahr bei mehreren Tafeln in Berlin zu Gast und wirklich beeindruckt. Das Konzept, selbst etwas zu machen, statt nur zu klagen, hat mich einfach überzeugt.“

Die möglichen Diskussionsthemen seien in der Neuköllner Eigenheimsiedlung natürlich etwas anders gelagert als zum Beispiel in Wedding, so Andreas Paul. „Hier sorgt man sich eher um den Lärm der nahen Autobahn und die zunehmende Lückenbebauung.“ Doch im Prinzip geht es auch hier um Kennenlernen, Austausch und Vernetzung. Dabei steht für Andreas Paul bei seinem Fest die Entspannung klar im Vordergrund. Und das große Wandbild am Haus, das er mit seiner Familie gemeinsam gemalt hat und das Anlass bieten soll, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Es sind solche Aktionen wie die von Andreas Paul oder Alfa Conrad und Steffen Geis, die dem Tag der Offenen Gesellschaft den Sinn verleihen. „Im vergangenen Jahr waren es bundesweit 500, in Berlin allein 40 Tafeln. In diesem Jahr streben wir 1000 Tafeln an, jede einzelne steht für eine aktive und starke Zivilgesellschaft“, sagt Mascha Roth, Koordinatorin im Team der Offenen Gesellschaft.

Wie man selbst am 16. Juni eine private oder öffentliche Tafel auf die Beine stellt, sich an anderen Tafeln beteiligt oder als Gast Tafeln in der Nähe findet, darüber informiert der Verein auf www.die-offene-gesellschaft.de/16juni oder unter 555 79 45 57.
Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 102× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 57× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 467× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.063× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.