Neue Leiterin im "Treffpunkt Kastanienallee"
Die 58-jährige Majorin ist dort die neue Gemeindeleiterin. Sie übernahm diese Aufgabe von Sarah Kind, die es wieder in ihre britische Heimat zog. Das Haus in der Kastanienallee 71 atmet Geschichte. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg betrieb die Heilsarmee dort ein Männerwohnheim. Zu DDR-Zeiten wurde das Haus in Volkseigentum überführt. In den 90er-Jahren bekam es die Heilsarmee zurück. Inzwischen hatten aber Obdachlose und Künstler das Haus besetzt. So gab es viel Ärger bis zur Räumung des Hauses.Seit 2000 ist die Heilsarmee nun wieder im Gebäude aktiv, betreibt ein Büro, hat eine Mitarbeiterwohnung und richtete im Souterrain den "Treffpunkt Kastanienallee" ein. Die Kastanienallee hat sich seit Eröffnung des Treffs sehr verändert. Sie ist inzwischen zu einer Berliner Szenemeile mit vielen Straßen-Cafés und mit Künstlerhäusern aufgestiegen.
Allerdings gibt es auch eine gewisse großstädtische Anonymität. Dieser will der Treff einige Angebote entgegensetzen. Die Heilsarmee ist zwar eine christliche Organisation mit langer Tradition, aber ihre Angebote richten sich an alle. Im Souterrain finden sonntags um 18 Uhr Gottesdienste statt. Aber die Räume stehen auch für Gruppentreffen zur Verfügung.
Gisela Reith ist erst seit etwas mehr als einem Monat im Treff an der Kastanienallee. "Mein erster Eindruck ist, dass in der hiesigen Gemeinde eine sehr familiäre Atmosphäre herrscht", sagt sie. Allerdings muss sie sich erst einmal weiter einleben und sich einen Überblick über Wünsche und Anforderungen verschaffen. Sie möchte sich unter anderem um ältere Menschen kümmern, die in einer Großstadt wie Berlin vereinsamen könnten. Aber auch die Einrichtung eines Mutter-Kind-Treffs, wie es ihn schon einmal im "Treffpunkt Kastanienallee" gab, ist möglich. Angedacht ist außerdem eine Zusammenarbeit mit dem Verein "Gemeinsam für Berlin", der mit Unterstützung freiwilliger Helfer gemeinnützige Projekte umsetzt.
Mit Gisela Reith hat die Heilsarmee-Gemeinde jedenfalls eine sehr erfahrene neue Leiterin. Gemeinsam mit ihrem Mann besuchte sie 1976 die Offiziersschule der Heilsarmee in Freiburg. Danach war sie in mehreren deutschen Städten, unter anderem in Bremen, Pforzheim und Göppingen, im Einsatz. Acht Jahre lang leistete sie Sozialarbeit in einem Übergangshaus für Männer in Wilmersdorf. Die vergangenen zehn Jahre war sie dann Leiterin eines Altenpflegeheimes der Heilsarmee in Krefeld. Weil ihre drei erwachsenen Kinder mittlerweile alle in Berlin leben, zog es sie nun auch wieder in die Hauptstadt.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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