Prenzlauer Berg ist ein Schwerpunktgebiet für Brandstiftungen
Das geht aus einer Antwort des Bezirksamtes auf eine kleine Anfrage des Verordneten Matthias Zarbock (Die Linke) hervor. Im zurückliegenden Jahr wurden demnach 34 vorsätzliche Brandstiftungen im gesamten Bezirk Pankow von der Polizei registriert. Davon entfielen immerhin 18 auf Prenzlauer Berg. Fast immer wurde in Prenzlauer Berg in Treppenhäusern gezündelt, nur einmal in einem Keller. Auf Anfrage teilte die zuständige Dienststelle der Polizei dem Bezirksamt mit: "In zehn Fällen konnten die Tatverdächtigen ermittelt werden. In den übrigen Fällen wurden die Ermittlungen ohne Tatverdächtigen abgeschlossen." Den Brandstiftern wird es oft leicht gemacht zu zündeln. In den Treppenhäusern standen Kartons mit alten Zeitungen und Prospekten oder Kinderwagen, die von den Brandstiftern einfach angezündet wurden. 2011 versetzte eine ganze Serie von solchen Kinderwagen-Bränden Mieter in Angst und Schrecken. Die Polizei erkannte seinerzeit während ihrer Ermittlungen ein Muster. Durch das wurde sie auf einen jungen Mann aufmerksam, der als Zeitungsausträger unterwegs war. Ihm wurden elf Brandstiftungen nachgewiesen.
Doch auch in diesem Jahr gab es bereits wieder einen brennenden Kinderwagen in einem Hausflur. Ende Februar war in der Naugarder Straße 38 ein Kinderwagen in Brand gesetzt worden. Der Qualm verräucherte das gesamte Treppenhaus und sämtliche Wohnungen. Die Mieter mussten vorübergehend das Haus verlassen. Polizei und Feuerwehr raten deshalb Bewohnern in Mehrfamilienhäusern, keine Kinderwagen, aber auch sonst keine brennbaren Materialien im Hausflur stehen zu lassen. Abgesehen von den vorsätzlichen Brandstiftungen hat die Zahl der Brände im Ortsteil in den vergangenen Jahren abgenommen. Das liegt vor allem daran, dass es kaum noch Ofenheizungen in den Wohnungen gibt. Trotzdem kommt es auch immer noch zu Bränden, die aufgrund fahrlässigen Verhaltens entstehen, zum Beispiel durch Rauchen im Bett.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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