Seit fünf Jahren bietet "Don Camillo" eine Ruheoase
Die Segenskirche in der Schönhauser Allee 161 war fast 100 Jahre die Heimat der Segens-Gemeinde. Anfang dieses Jahrtausends fusionierte sie dann aber mit drei anderen zur evangelischen Gemeinde Prenzlauer Berg Nord. Diese hatte nun vier Kirchen. Klar war, dass man nicht alle vier benötigen wird. Vor diesem Hintergrund wurde diskutiert, was aus der Segenskirche werden soll. Am Ende entschied die Gemeinde: Aus diesem Gotteshaus sollte Berlins erstes Stadtkloster werden. Auf der Suche nach einer geeigneten Nutzergemeinschaft stieß man auf die Schweizer Kommunität "Don Camillo".Diese zog im Sommer 2007 mit zunächst zwei Familien und einem Alleinstehenden in die Kirche ein. "Schrittweise begannen wir mit der baulichen und inhaltlichen Umsetzung des Stadtklosterkonzeptes", sagt Urs Trösch, einer der Bewohner des Stadtklosters. Zunächst sind im Gebäudekomplex drei Wohnungen saniert und des Weiteren sieben Gästezimmer eingerichtet worden. Danach wurde mit der Dach- und der Fassadensanierung begonnen. So sind inzwischen etliche Schäden, die noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammten, behoben. Das Dach ist teilweise erneuert, das Fassadenrelief renoviert und ein Aufzug eingebaut.
"Etwa 1,8 Millionen Euro haben Umbau und Instandsetzung der sanierungsbedürftigen Segenskirche und ihrer Nachbargebäude bislang gekostet", so Trösch. "Etwa die Hälfte der Kosten wurden von Senat und Landeskirche aufgebracht. Die andere Hälfte stammt aus Spenden und Darlehen." Weiter ausgebaut werden soll in nächster Zeit noch der Gästebereich, sodass noch mehr kleinere Gruppen und Einzelpersonen auf Zeit im Kloster leben können. In einem weiteren Schritt ist die Einrichtung von Seminar- und Tagungsräume geplant. "Außerdem steht noch die Sanierung der Kirche an. Doch daran ist in nächster Zeit nicht zu denken. Zuvor müssen erst noch konzeptionelle Überlegungen zur künftigen Nutzung dieses großen Raumes angestellt werden", so Urs Trösch.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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