Selbsthilfegruppen werden von Pankow aus unterstützt
Vor einigen Jahren schloss der Senat mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband den sogenannten Stadtteilzentren-Vertrag ab. In diesem ist verankert, dass der Senat in jedem Bezirk ein Nachbarschaftzentrum mit öffentlichen Mitteln fördert. Das am Teutoburger Platz wird von der gemeinnützigen Gesellschaft Pfefferwerk betrieben. In den Stadtteilzentren sollte es laut Vertrag jeweils eine Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KIS) geben, die ebenfalls eine öffentliche Förderung erhält. Die KIS-Trägerschaft im Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz übernahm der Humanistische Verband
Vor fünf Jahren stellte die EU dann über ihr Efre-Programm Fördermittel für eine weitere Kontaktstelle im Bezirk zur Verfügung. Dafür gab es mehrere Gründe. Zum einen ist Pankow der bevölkerungsreichste Bezirk der Stadt. Zum anderen befindet sich die KIS am Teutoburger Platz am südlichsten Zipfel des Bezirks. Für Menschen aus den nördlich gelegenen Ortsteilen Pankows, die in Selbsthilfegruppen mitmachen möchten, war die KIS zu weit entfernt.
Deshalb eröffnete der Humanistische Verband mit Efre-Mitteln im zentraler gelegenen Stadtteilzentrum Pankow eine weitere KIS. Doch Ende 2013 läuft die auf fünf Jahre befristete Förderung aus. Damit fehlen ab Januar insgesamt 40.000 Euro für das Pankower Doppel-Projekt KIS. Ohne die lässt sich die Infrastruktur von zwei Anlaufstellen im Bezirk nicht finanzieren. "Wir mussten deshalb überlegen, wie es weiter geht", sagt Katarina Schneider. Die Entscheidung fiel dem Humanistischen Verband nicht leicht. Immerhin werden in Prenzlauer Berg etwa 50 Selbsthilfegruppen betreut. Diese finden im Stadtteilzentrum Raum für ihre regelmäßigen Treffen. Sie erhalten bei Bedarf Unterstützung und können die gesamte Infrastruktur der KIS für ihre Arbeit nutzen.
Letztlich entschied man sich für eine Konzentration der KIS am Standort Pankow. Dort hat sie ihre Räume mitten im Bezirk. Die Infrastruktur ist auch kostengünstiger als am Teutoburger Platz. Hinzu kommt, dass die Pankower Kontaktstelle Pflegeengagement an die Pankower KIS angekoppelt ist. In dieser geht es auch um Selbsthilfe und ehrenamtliches Engagement. In Prenzlauer Berg hätte es für sie keine geeigneten Räume gegeben.
"Wir wissen aber, dass für viele bestehende Selbsthilfegruppen der Standort Prenzlauer Berg sehr wichtig ist", erklärt Katarina Schneider. "Deshalb wollen wir erreichen, dass hier weiterhin zumindest Raum für Gruppentreffen zur Verfügung steht." Diesen Raum müssen die Gruppen dann aber eigenverantwortlich betreiben. Etliche Gruppen, so die Koordinatorin, wollen in Prenzlauer Berg weitermachen. Andere werden mit nach Pankow umziehen, und einige wenige werden sich wohl auflösen. Wie es genau mit den einzelnen Gruppen weitergeht, wird dieser Tage mit jeder einzelnen besprochen. Geplant ist der Umzug der KIS nach Pankow Mitte Januar. Im Pankower Stadtteilzentrum betreut die KIS derzeit übrigens um die 20 Gruppen. Noch steht dort Raum für weitere zur Verfügung.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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