Staatsgalerie zeigt eine neue Schau mit Porträtfotos aus der DDR
In der DDR galt in der Kunst das Diktat des sozialistischen Realismus. Das betraf nicht nur Malerei und Bildhauerei, sondern auch die künstlerische Fotografie. Vor allem die Porträtfotografie hatte sich der "werktätigen Bevölkerung" zu widmen. Die sozialistische Arbeitswelt sollte heroisch, idealisiert und fortschrittlich dargestellt werden. In den 60er- und 70er-Jahren galt diese Auffassung von der künstlerischen Fotografie bei den Kulturfunktionären noch als verbindlicher Konsens. Dieser wurde mit den fortschreitenden 80er-Jahren immer brüchiger und am Ende ganz aufgekündigt. Vor allem junge Fotografen entzogen sich konsequent diesem Konsens. Die Punkszene und andere neue Jugendkulturen übten einen Sog auf Maler und junge Fotografen aus. Zunehmend porträtierten sie junge Menschen, die völlig anders waren, als es sich die Regierenden in der DDR wünschten. Ein Bild davon will die neue Ausstellung "Outside GDR" vermitteln. In ihr sind jetzt Fotografien von Hartmut Beil, Sibylle Bergemann, Michael Biedowicz, Robert Conrad, Wolfram Erhardt und Frieda von Wild zu sehen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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