Sternentheater schließt ein Jahr lang wegen Sanierung
Seitdem kümmert er sich nicht nur um die Programmplanung, sondern auch um die Vorbereitung der Bauarbeiten. Stattliche 12,8 Millionen Euro stellt der Senat zur Verfügung. Tim Florian Horn ist genau der richtige Mann für diese Modernisierung.
Er studierte nicht nur Astronomie, sondern auch Multimediaproduktion. Zuletzt arbeitete er drei Jahre lang im weltweit modernsten Planetarium, dem Morrison-Planetarium in San Francisco. Seine Erfahrungen werden bei der Modernisierung des inzwischen in die Jahre gekommenen Zeiss-Großplanetariums von großem Nutzen sein.
Die Bauarbeiten am Großplanetarium begannen 1985. Eröffnet wurde es im Oktober 1987 im Zuge der 750-Jahr-Feier Berlins. Herzstück des Hauses mit der 23 Meter hohen Kuppel ist der rechnergestützte Planetarium-Projektor "Cosmorama" von Zeiss Jena. Er gestattet die Darstellung sowohl der Gestirne des Himmels mit mehr als 9000 Sternen als auch einer Vielzahl astronomischer Phänomene am künstlichen Himmel. Außerdem verfügt der Kuppelsaal über Diaprojektoren, eine Ton- und Videoanlage und Lasertechnik. Das alles ermöglicht die Gestaltung von Programmen, in denen naturwissenschaftliche Erkenntnisse mit unterhaltenden Elementen verbunden werden.
Doch seit 1987 ist auch auf technischem Gebiet einiges passiert. Die 69 Diaprojektoren sollen nun durch Beamer ersetzt werden. Mit diesen lassen sich dann auch bewegte Bilder in die Kuppel projizieren. Außerdem werden Hochleistungsrechner eingebaut. Doch nicht nur in neue Technik wird investiert. "Im Haus gibt es einen langen Sanierungsstau", sagt Tim Florian Horn. Das betrifft die Brandschutzanlagen, die Lüftungstechnik und die Heizungsanlage. Außerdem sind Umbauten im Foyer geplant. Es soll noch besucherfreundlicher werden. Im großen Saal werden die inzwischen leicht abgewetzten Sessel ausgetauscht.
"Wir wollen künftig interaktive Programme anbieten. So können Kinder zum Beispiel mit der neuen Technik, quasi in einem fliegenden Klassenzimmer, selbst einen virtuellen Flug zum Mars unternehmen", erklärt der Planetariumsleiter. "Außerdem ermöglicht uns die Technik, auch andere Naturwissenschaften wie Biologie, Physik und Chemie mit einzubeziehen." Tim Florian Horn hat viele Ideen, mit denen er das Planetarium wieder mehr in den Focus der Öffentlichkeit rücken möchte. So schwebt ihm zum Beispiel ein Astronomie-Park rund um das Planetarium vor.
Doch nun muss er sich erst einmal auf seine neue Rolle als Bauherr konzentrieren. Die Bauarbeiten werden etwa ein Jahr dauern. Ehe es Anfang April losgeht, zieht das Planetarium im März noch einmal alle Register. Am 29. und 30. März gibt es unmittelbar vor der Schließung zwei Tagen lang das Beste aus allen Programmen zu sehen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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