Tesla-Schüler machen auf ihre missliche Lage aufmerksam
Fünf- bis achtjährige Grundschüler wollten, unterstützt von ihren Eltern, sechs Millionen Euro für die Sanierung eines seit Jahren leer stehenden Schulgebäudes erlaufen. Das befindet sich auf dem Campus in der Rudi-Arndt-Straße 18, Ecke Conrad-Blenkle-Straße. Es sollte eigentlich für den Grundschulbereich der Tesla-Gemeinschaftsschule saniert werden. Doch bislang fehlt das Geld dafür.Die Gemeinschaftsschule ging mit Beginn des Schuljahres 2010/2011 an den Start. Für dieses Vorhaben bot sich der Campus an der Rudi-Arndt-Straße an. Neben dem alten Gebäude, in dem der Sekundarschulbereich untergebracht ist, befindet sich dort ein Plattenschulbau. Mit Gründung der Gemeinschaftsschule, so der Plan von Senat und Bezirk, sollte die Plattenbauschule modernisiert und für den Grundschulbereich ausgebaut werden. Im Herbst 2014 sollten das sanierte Schulhaus sowie eine neue Turnhalle zur Verfügung stehen.
Die Grundschüler werden bisher in einem Ausweichquartier an der Turnvater-Jahn-Schule in der John-Schehr-Straße unterrichtet. Diese Schule braucht aber die von der Tesla-Schule genutzten Räume selbst. Weil noch nicht abzusehen ist, wann es mit den Bauarbeiten an der Plattenbauschule auf dem Tesla-Campus losgeht, ist in diesem Jahr nur eine erste Klasse in der Gemeinschaftsschule eröffnet worden.
Die Bauarbeiten kosten inklusive Sporthallenneubau knapp 20 Millionen Euro. Der Senat ging nach ersten Planungen nur von 14 Millionen Euro aus. So gibt es seit Ende 2012 eine Finanzierungslücke. Solange diese nicht geschlossen ist, kann mit dem Bauen nicht begonnen werden. Bisher ist noch nicht abzusehen, ob und wann der Senat die fehlenden Mittel zur Verfügung stellt. Der Bezirk denkt deshalb über eine Zwischenlösung nach. Im kommenden Jahr soll das Coubertin-Gymnasium von der Rudi-Arndt-Straße in einen Neubau für die Eliteschule des Sports nach Hohenschönhausen umziehen. Dann könnte dieses Gebäude von der Tesla-Schule genutzt werden. Doch was passiert, wenn der Neubau in Hohenschönhausen nicht rechtzeitig fertig wird?
Die Eltern der Tesla-Schüler sind jedenfalls auf alles gefasst. "Anstatt zu jammern, tun wir was", erklärt Ricarda Disla, eine der Elternvertreterinnen der Tesla-Schule. Die Eltern organisierten einen Sponsorenlauf der Grundschüler. Bei dem sollten, so das große Ziel, sechs Millionen Euro zusammenkommen. "Beim Tempodrom hat es damals doch auch mit dem Verkauf von Ziegelsteinen geklappt", sagt Ricarda Disla. "Auch für die Schlossfassade wurden Millionen gespendet. Warum nicht auch für das uns versprochene Schulgebäude?"
Neben Grundschülern gingen auch die Schüler der Oberstufe an den Start. Hunderte Runden wurden gelaufen. Was schließlich an Spendengeldern zusammenkam, wird erst in ein paar Wochen feststehen. Noch sind nicht alle Spenden überwiesen. Klar ist aber: Sechs Millionen Euro werden es wohl nicht sein. Für die Eltern und die Schüler war der Sponsorenlauf eher eine symbolische Aktion. Sie möchten, dass sich endlich etwas bewegt - und der Senat eine Lösung findet, damit mit dem Umbau des Schulhauses auf ihrem Campus begonnen werden kann.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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