Prenzlauer Berg. Der Platz an der Bösebrücke trägt seit wenigen Tagen offiziell den Namen "Platz des 9. November 1989". Aus diesem Anlass nahmen Vertreter des CDU-Kreisverbandes Pankow mit einem symbolischen Straßenschild die offizielle Benennung vor.
Denn vor fast zehn Jahren stellte die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) erstmals den Antrag, diesen Platz nach dem historischen Datum zu benennen. Erst vor wenigen Tagen hatte das Bezirksamt beschlossen, dass der Platz diesen Namen erhält. Dieser Gedenkort war bereits 2010 vom Senat mit großformatigen Fototafeln und einem Hain gestaltet worden."Wir haben uns über viele Jahre für diesen Gedenkort eingesetzt, der symbolisch für das Ende der zweiten Diktatur auf deutschem Boden und die erzwungene Spaltung unseres Volkes im 20. Jahrhundert steht", erklärt der Pankower CDU-Kreisvorsitzende, Gottfried Ludewig. BVV-Fraktionschef Johannes Kraft ergänzt: "Endlich erfährt dieser Ort im Bezirk, der für eine weltgeschichtliche Zäsur steht, eine angemessene Würdigung. Jeder, der die damaligen Ereignisse miterlebt hat, weiß, was er an diesem historischen Abend getan hat."
Am Abend des 9. November 1989 fanden sich 10 000 Ostberliner am Grenzübergang Bornholmer Straße ein und forderten die Öffnung des Schlagbaums an der Bösebrücke. Der Grenzübergang wurde nur auf deren Druck hin geöffnet. Tausende DDR-Bürger besuchten anschließend erstmals in ihrem Leben den Westteil der Stadt und wurden freudig begrüßt. Der Weg zur deutschen Einheit war geebnet.
Nach der offiziellen Benennung des Platzes möchte das Bezirksamt noch einen Schritt weitergehen. "Wir werden Gespräche mit der S-Bahn aufnehmen, ob sie nicht auch den Bahnhof Bornholmer Straße in Platz des 9. November 1989 umbenennen möchte", erklärte Bürgermeister Matthias Köhne (SPD) auf der jüngsten BVV-Sitzung. "Der 25. Jahrestag des Mauerfalls im kommenden Jahr wäre ein geeigneter Anlass dafür."
Bernd Wähner / BW
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