Uwe Hauptmann ist mit dem Kiez eng verbunden
Zum Geburtstagsempfang kamen nicht nur Vertreter von Hotel- und Gaststättenverbänden, befreundete Unternehmer, Vertreter des Vereins Pro Prenzlauer Berg, auch Bürgermeister Matthias Köhne (SPD) ließ es sich nicht nehmen, persönlich zu gratulieren. "Normalerweise komme ich nicht zum Gratulieren, wenn ein Unternehmer 50. Geburtstag feiert", gesteht Köhne, "aber die Geschichte ihres Familienbetriebs ist so beeindruckend, dass ich gern eine Ausnahme mache." Mit Uwe Hauptmann ist inzwischen die fünfte Generation der Familien im Haus unternehmerisch tätig. Sein Vorfahre, der Fleischermeister Boleslaus Schulz, erwarb die Kastanienallee 65/66 im Jahre 1925 als Altersvorsorge in unruhigen Zeiten.Das Gebäude blieb fortan in Familienbesitz. Allerdings: "Zu DDR-Zeiten wurde das Haus ziemlich heruntergewirtschaftet. Bei durchschnittlich 25 DDR-Mark Miete pro Wohnung blieb nichts übrig, um in das Gebäude zu investieren", sagt Uwe Hauptmann. Nach dem Fall der Mauer entschieden sich dann Uwe und sein Vater, Otto Hauptmann (76), aus dem heruntergekommenen Wohnhaus auf der Grenze von Prenzlauer Berg und Mitte eine Pension zu machen. Im Ostteil der Stadt herrschte zwar eine gewisse Gründerzeitstimmung. Aber dass die Hauptmanns das marode Gebäude umbauen wollten, hielten viele für eine verrückte Idee. Auch die Banken waren mit Krediten äußerst zurückhaltend. Uwe Hauptmann und sein Vater begannen einfach aus eigener Kraft die Umbauarbeiten. "Dass wir selbst die Öfen abrissen und das Baumaterial schleppten, spüre ich heute noch im Kreuz", sagt Uwe Hauptmann lächelnd.
1992 eröffnete die Familienpension mit zunächst sechs Zimmern. "Wir erweiterten auf 21, dann auf 29 Zimmer, und heute haben wir 39", sagt Hauptmann. Doch damit soll noch nicht Schluss sein. Großes Ziel ist es immer noch, das Hotel mit 50 Zimmern zu betreiben. Das Thema Berlin spielt im Hotel Kastanienhof eine große Rolle. "Wir verstehen uns als Familien-Kiez-Hotel", sagt Uwe Hauptmann. Alle Zimmer haben einen Namensbezug zum Kiez. So gibt es zum Beispiel ein Praterzimmer, ein Pappelzimmer und ein Rosenthalzimmer. In den Räumen hängen historische Fotos von den jeweiligen Straßen, Plätzen oder Orten an den Wänden. Das Engagement für den Kiez spiegelt sich auch in der Mitgliedschaft im Verein Pro Prenzlauer Berg wieder. Von Anfang an ist das Hotel Kastanienhof in diesem Verein Mitglied.
Mittlerweile ist übrigens schon die nächste Generation im Hotel tätig. Der 24-jährige Maximilian Hauptmann absolvierte im Steigenberger-Hotel eine Ausbildung und ist inzwischen in den Kastanienhof eingestiegen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.