Vor zehn Jahren wurde das TIC gegründet
Das beweist das TIC Kultur- und Tourismusmarketing Berlin-Pankow. "Der Tourismus hat sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt", resümierte Bürgermeister Matthias Köhne (SPD) auf der Festveranstaltung zum Jubiläum. Pankow sei zwar kein traditioneller Hotelbezirk, aber in den Jahren seit der TIC-Gründung sei die Zahl der Hotelbetten in Pankow von 2800 auf 6300 gestiegen. "Pro Jahr übernachten in Pankow etwa 1,3 Millionen Touristen. Die geben im Bezirk ihr Geld aus. Das spült Einnahmen in die Kassen, nicht nur in die der Tourismuswirtschaft", freut sich Köhne.
Wer als Tourist zum ersten Mal nach Berlin kommt, besucht vor allem die bekannten Sehenswürdigkeiten in der Stadtmitte. Aber wer zum zweiten oder dritten Mal die Stadt besucht, will auch andere Seiten von ihr kennenlernen. "Da ist es wichtig, die Touristen auch auf andere Sehenswürdigkeiten oder Stätten der Kultur aufmerksam zu machen", erklärt Stefanie Gronau, die das TIC von Anfang an leitet. Von solchen Sehenswürdigkeiten habe Pankow jede Menge. Angefangen vom Mauerpark und der Kulturbrauerei über Schloss Schönhausen bis hin zum Jüdischen Friedhof in Weißensee. Die wichtigste Marke, mit der das TIC wirbt, ist Prenzlauer Berg. Dieser Ortsteil ist weltweit bekannt. Sind die Touristen erst einmal hier, entdecken sie auch andere Pankower Orte und Sehenswürdigkeiten.
Initiator des TIC ist der Verein Pro Prenzlauer Berg. Dessen Mitglied Max E. Neumann war Ideengeber, betont der Vorsitzende des Vereins, Sascha Hilliger. Gegründet wurde das TIC im Frühjahr 2004 mit Unterstützung des Bezirksamtes und der Agentur für Arbeit, finanziert zunächst über EU-Mittel. Als diese Mittel nicht mehr flossen, musste sich das TIC um neue Finanzierungsquellen bemühen. Inzwischen gibt es zwar einen Haushaltstitel im Bezirk und Unterstützung vom Jobcenter, aber die Finanzdecke ist jedes Jahr sehr dünn, obwohl die Arbeit des TIC stets gelobt wird.
Wichtigste Einrichtung des TIC ist zweifellos deren Informationsstelle im Maschinenhaus der Kulturbrauerei in der Schönhauser Allee 36. Pro Monat lassen sich dort etwa 3000 Touristen, aber auch Pankower informieren, berichtet Stefanie Gronau. Das im Juli 2004 eingerichtete Internetportal www.tic-berlin.de gibt zusätzlich tagesaktuelle Tipps und zahlreiche Informationen über den Bezirk.
Allerdings, so gesteht Stefanie Gronau, bedarf dieses Portal einer Modernisierung. "Doch dafür fehlen uns zurzeit die personellen und finanziellen Ressourcen. Über jede Unterstützung würden wir uns freuen." Einen weiteren Wunsch formuliert Sascha Hilliger: "Wir brauchen eine langfristig gesicherte Personalausstattung." In den vergangenen Jahren wurde das TIC überwiegend mit vom Jobcenter geförderten Mitarbeitern am Leben gehalten. Über die Jahre waren es etwa 100. Hinzu kamen etwa 100 Praktikanten, darunter zahlreiche aus dem Ausland. Sie sicherten die täglichen Öffnungszeiten von 11 bis 18. Allerdings musste jeder erst einmal in seine Aufgabe eingearbeitet werden. Das kostet Zeit und Kraft, die in das eigentliche Tourismusmarketing investiert werden könnte. Dieses Personalproblem ist bis heute nicht gelöst.
Was das TIC in den zurückliegenden Jahren alles an Tourismusmarketing leistete, zeugt von immensem Fleiß trotz aller Widrigkeiten. So wird der Bezirk zum Beispiel immer wieder auf Fachmessen wie der ITB vertreten. Auch auf Stadtteilfesten ist das TIC präsent. Veranstaltungen werden organisiert, Publikationen herausgegeben und ein Tourismus-Stammtisch initiiert.
Auch wenn es noch viele Wünsche gibt, zumindest einer wird wohl demnächst erfüllt. Der Verwalter der Kulturbrauerei, die TLG Immobilien GmbH, stellt der TIC-Informationsstelle größere Räume in noch besserer Lage zur Verfügung.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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