Woesner Brothers zeigen Komödie über den Kollwitzplatz
Der Kollwitz-Markt zählt zu den beliebtesten in der Stadt. Der Spielplatz zu den überfülltesten, und dann sind da noch die Mütter. Die sind völlig überdreht, so zumindest das Klischee. Für Touristen ist dieser Kiez ein Muss, wenn sie nach Prenzlauer Berg kommen. Sie wollen sich vergewissern, ob all diese Legenden über den Kollwitzplatz stimmen.
Ralph und Ingo Woesner kennen diesen Kiez sehr genau. Sie wohnen gleich um die Ecke. Die Veränderungen haben sie genau verfolgen können. Allein schon die Typen, die man dort trifft, bieten genug Stoff für ein Stück. Und das schrieben die Woesner Brothers in den vergangenen Monaten. Ihre neue Komödie "Drei Mamas vom Kollwitzmarkt" hatte vor wenigen Tagen Premiere.
Die drei Mütter sind eigentlich dicke Freundinnen. Sie treffen sich jeden Tag, gehen mit ihren Kleinen auf den Spielplatz. Doch eines Tages stellen sie fest, dass dem Spielplatz eine Schaukel fehlt, damit alle Kinder stressfrei schaukeln können. Was sie anstellen, um eine weitere Schaukel zu bekommen, zieht sich wie ein roter Faden durch das Stück.
Dieses Stück ist aber eigentlich ein Kleinstkunstprogramm. In einem Kaleidoskop von Szenen wird auf der Bühne ein amüsantes Bild vom Kollwitzplatz gezeichnet. Dabei ziehen die Woesner Brothers fast alle Facetten, die sie zu bieten haben: Theater, Comedy, Musik, Slapstick, Rezitation und sogar eine hinreißende Puppenspielszene.
Die drei Mamas werden übrigens von drei Männern gespielt. Sie und ihre vier Mitschauspieler schlüpfen in insgesamt 45 Rollen. Das sorgt für eine rasante Dramaturgie, in der eigentlich fast alle Klischees vom Kollwitzplatz überspitzt und mit schrägem Humor bedient werden. Wer diesen Humor der Woesner Brothers mag, fühlt sich zweieinhalb Stunden bestens unterhalten.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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