Europäische Freiwilligenhauptstadt
Am 18. Februar startet in Berlin ein Jahr voller Aktionen rund ums Ehrenamt
Der Staffelstab aus dem italienischen Padua wurde bereits Anfang Dezember übergeben. Und mit einem feierlichen Auftakt am 18. Februar im Roten Rathaus wird es jetzt offiziell: Berlin ist die Freiwilligenhauptstadt Europas 2021.
Seit 2013 würdigt das Europäische Freiwilligenzentrum (Centre for European Volunteering) mit diesem Titel alljährlich europäische Städte für das freiwillige und ehrenamtliche Engagement ihrer Bewohner. „Berlin hat diesen Titel wirklich verdient. Denn nach unseren Recherchen engagiert sich mittlerweile jeder Dritte in dieser Stadt ehrenamtlich in den verschiedensten Bereichen für seine Mitmenschen“, sagt Katharina Foerster, Leiterin des für die Organisation zuständigen Projektbüros in der Trägerschaft der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa und betterplace lab. Mit ihrem Team bereitet sie in diesem Jahr ein buntes Programm aus Diskussionsveranstaltungen, Wettbewerben und Austauschmöglichkeiten sowie die Vernetzung ehrenamtlicher Organisationen vor.
„Dazu gehören so bekannte und etablierte Events wie die Berliner Freiwilligenbörse vom 17. bis 23. April, die Woche des bürgerschaftlichen Engagements vom 10. bis 19. September und der Berliner Stiftungstag am 19. November“, erklärt Katharina Foerster. „Tatkräftig unterstützt werden wir bei unserer Arbeit von einem großen Lenkungskreis, der sich aus sehr erfahrenen Akteuren der Berliner Engagementlandschaft aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammensetzt.“
Schwerpunkte des Aktionsjahres sind neben den Themen Diversität und Europa vor allem Innovation und Digitalisierung. Katharina Foerster: „Die Idee dahinter ist es zu zeigen und zu würdigen, dass freiwilliges Engagement Demokratie und sozialen Zusammenhalt stärkt – und das auf unterschiedlichen Wegen, ob durch große oder kleine Organisationen, mittels digitaler Tools oder bereits bekannter Formate.“ Das Motto des Aktionsjahres „Entdecke das Wir in Dir“ sei dabei, so Foerster, durchaus wörtlich gemeint. Es gelte, in dieser Stadt im Kleinen wie im Großen Sichtbarkeit für das freiwillige Engagement und Ehrenamt herzustellen. Das Ziel des Projektbüros sei es, zum Mitmachen anzuregen. „Je aktiver die Engagierten selbst das Aktionsjahr mitgestalten, desto offensichtlicher wird, was Berlin zur Europäischen Freiwilligenhauptstadt macht“, so Foerster.
International vernetzt
So sieht es auch Daniel Büchel, Leiter des Freiwilligenmanagements des Unionhilfswerks Berlin, der mittlerweile auf über 17 Jahre Erfahrung im Bereich ehrenamtlicher Arbeit zurückblicken kann. „Die Bereitschaft, sich zu engagieren, war in Berlin schon immer sehr groß, gerade in Krisen- und Notzeiten. Den eingeschränkten Bewegungsfreiheiten im Lockdown stehen derzeit wachsende Möglichkeiten des digitalen Austauschs gegenüber.“ Aktuell gehe es vor allem darum, die durch wegbrechende Mitglieder, Engagierte und Einnahmen in Not geratenen gemeinnützigen Vereine zu unterstützen und dieses Jahr für den Austausch zwischen den europäischen Metropolregionen zu diesen gemeinsamen Herausforderungen zu nutzen, meint Büchel. Internationale Vernetzung ehrenamtlicher Tätigkeiten ist deshalb auch für Katharina Foerster und ihr Team ein wichtiger Programmpunkt im Aktionsjahr. So sind zum Beispiel für September diverse Studienbesuche aus dem Ausland geplant, ebenso der Austausch mit europäischen Partnerorganisationen.
Zur digitalen Auftaktveranstaltung am 18. Februar mit Live-stream aus dem Roten Rathaus sind übrigens alle Interessierten eingeladen. Über den Link www.freiwilligenhauptstadt.berlin/auftakt bekommt man Zugang zu vielen interessanten Programminformationen und Redebeiträgen unter anderem des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) und der Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales in der Berliner Senatskanzlei, Sawsan Chebli (SPD).
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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