Bahn unterstützt kein Zusatzschild auf dem Bahnsteig

Prenzlauer Berg. Die Deutsche Bahn AG möchte lieber an den früheren Grenzübergang als an das historische Ereignis des Mauerfalls erinnern. Dieses Fazit lässt sich nach einem Briefwechsel von Bürgermeister Matthias Köhne (SPD) mit Entscheidungsträgern der Bahn ziehen.

Pankows Rathauschef machte vor einem Jahr den Vorschlag, den S-Bahnhof Bornholmer Straße umzubenennen. Seinerzeit war gerade eine Fläche am Bahnhof in Platz des 9. November 1989 umbenannt worden. So sollte auch der Bahnhof heißen, regte Köhne an.

Nach Zustimmung in der Bezirkspolitik, schrieb Köhne an den Berliner Bahnchef. Dieser teilte ihm mit, dass man den Bahnhof aus formalen Gründen nicht umbenennen werde. Bahnhofsnamen dürfen maximal 13 Buchstaben haben. Sie passen sonst nicht in die Fahrpläne. Als Alternative kam der Vorschlag: Man könne ein Zusatzschild unter dem Stationsnamen anbringen. Bezahlen müsse das allerdings der Bezirk.

Mit Unterstützung von Sponsoren wäre das sicher machbar gewesen. Köhne versuchte deshalb mehrfach, die Umsetzung der Idee voranzutreiben. Seitens der Bahn herrschte aber Funkstille. Deshalb wandte er sich per Brief an Bahnchef Rüdiger Grube persönlich. Dieser ließ ihm antworten: Die Bahn wolle lieber den geschichtsträchtigen Namen Bornholmer Straße behalten. Damit werde an den früheren Grenzübergang erinnert.

Es soll also wegen der "Geschichtsträchtigkeit" lieber an die Zeit der Mauer mit Grenzübergang erinnert werden als an den Tag des Mauerfalls? Köhne hat für das "Traditionsbewusstsein" der Bahn nur eine Einschätzung: "Skandalös!"

Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 232× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 935× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.999× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.