Das Elterntelefon bietet neuen ehrenamtlichen Beratern eine Ausbildung an
Prenzlauer Berg. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Berliner Elterntelefons sind kompetente Ansprechpartner für Mütter und Väter, wenn es in der Familie Probleme gibt.
Damit das so bleibt, findet noch in diesem Jahr erstmals eine Ausbildung statt, die sich speziell an künftige Berater des Elterntelefons richtet. Zuvor war diese Ausbildung an das Berliner Kinder- und Jugendtelefon gekoppelt. Doch die Zahl der Eltern, die die Kummernummer nutzen, nimmt stetig zu. Von 2015 zu 2016 habe es einen Sprung von 150 auf 700 Gespräche im Jahr gegeben, weiß Konstanze Paust, die Koordinatorin des Elterntelefons.
Am Elterntelefon erhalten Mütter und Väter seit 2008 kostenfrei und anonym zu allen Fragen des Alltags Rat von professionellen Beratern. Träger ist das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. „Wir haben heute einen Pool von 20 ehrenamtlichen Beratern“, sagt Constanze Paust. Zu ihnen gehören Senioren, Psychologie- und Pädagogikstudenten, Therapeuten und eine Juristin. Doch weitere werden benötigt.
Deshalb startet das Elterntelefon nach den Sommerferien eine spezielle Ausbildung im Freiwilligenzentrum an der Schönhauser Allee. Die künftigen Berater sollten Einfühlungsvermögen mitbringen, teamfähig sein und sich nicht umhauen lassen von dem, was sie bei Gesprächen mitunter erfahren. Außerdem müssen sie bereit sein, mindestens zwei Jahre diesem Ehrenamt treu zu bleiben. Nach der Ausbildung sollten die Berater außerdem Zeit für zwei Dienste von jeweils zwei Stunden im Monat haben.
Auf ihre Aufgabe werden sie etwa ein Vierteljahr vorbereitet. Ein Großteil der Ausbildung erfolgt an Sonnabenden. Weiterhin finden einige Abendveranstaltungen sowie individuell vereinbarte Hospitationen am Telefon statt.
Erreichbar ist das Elterntelefon 0800 111 05 50 montags bis freitags von 9 bis 11 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 17 bis 19 Uhr. Bei den Anrufen geht es zum Beispiel um Überforderungen im Alltag und Konflikte in der Familie. „Die Eltern haben Gelegenheit, sich am Telefon auszusprechen. Gemeinsam mit den Beratern überlegen sie, wie die Probleme zu lösen sind“, sagt Constanze Paust. „Wir stellen aber auch immer klar, dass wir keine Fachberatung sind. Bei speziellen Anliegen vermitteln wir weiter.“ BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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