Musikalische Märchen
Der Verein namu Art for Life Network spielt für kranke und behinderte Kinder
Wenn der bunte Schmetterling Aponi in die Kinder-Krankenhäuser und Hospize flattert, lässt er die kleinen Zuschauer eine Zeitlang ihre oft schweren Krankheiten vergessen.
Erfunden hat dieses wunderbare Zauberwesen Una Gonschorr, Vorsitzende des Vereins namu Art for Life Network. „Aponi kommt aus dem Indianischen und heißt Schmetterling“, erklärt Una Gonschorr. „Das musikalische Märchen ist ein Gleichnis dafür, dass Verwandlung möglich und in jedem Moment etwas Wundervolles verborgen ist.“
Der Tod eines Freundes, die Beschäftigung mit dem Buddhismus und schließlich die Anregung einer Freundin, die mit krebskranken Kindern zu tun hat, brachten Una Gonschorr 2005 auf die Idee, den Verein zu gründen. Namu ist Sanskrit und bedeutet etwa „sich widmen, sich kümmern“. „Aus Trauer und Leid Freude zu machen, gemäß der buddhistischen Idee, Gift in Medizin zu verwandeln, war mein Antrieb“, so Una Gonschorr.
Dr. Hunter „Patch“ Adams übernahm Schirmherrschaft
Gesagt, getan – innerhalb von vier Wochen hatte sie rund 60 Schauspieler, Sänger, Komponisten, Musiker, Kostüm- und Bühnenbildner um sich versammelt und bereits nach drei Monaten harter Proben startete das Ensemble mit den ersten Aufführungen. 2009 übernahm Dr. Hunter „Patch“ Adams die Schirmherrschaft des Vereins. Der Arzt, Clown und Politaktivist, dessen Leben in Hollywood mit Robin Williams in der Hauptrolle verfilmt wurde, gilt als Begründer des Clinic Clowning. Der Schirmherr singt sogar als die Sonnenblume auf der mittlerweile erschienenen Hörspiel-CD „Aponis Verwandlung“.
Daneben sind unter anderem auch die Stimmen von Nic Romm (Wickie und die starken Männer), Alexandra Marisa Wilcke (Disneys Pocahontas) oder Christina Siemoneit (Alles was zählt) zu hören. Die CD ist zunächst als Geschenk für die Kinder gedacht, die an den Aufführungen nicht teilnehmen können. Finanziert wird die Produktion des Hörspiels wie viele andere Projekte des Vereins über Spenden. „Ganz besonders möchten wir hier der Stiftung Berliner Sparkassen danken, die auf vielen Ebenen unsere Arbeit unterstützt“, sagt Una Gonschorr.
Aktuell besteht namu Art for Life Network aus rund 22 Aktiven, immer ergänzt von vielen weiteren Ehrenamtlichen, die sich jeweils an konkreten Projekten beteiligen. „So konnten wir seit der Vereinsgründung mit insgesamt 200 Helfern etwa 400 Veranstaltungen durchführen“, resümiert Una Gonschorr.
Neues Projekt schon geplant
Die agile Vereinsvorsitzende, Schauspielerin, Autorin, Moderatorin, Sängerin, Komponistin und Produzentin hat längst ein neues Projekt in Planung, das 2020 starten soll: „Das Drachenmädchen, ein interaktives Musical nicht nur für Kinder." Es wird gefördert durch die Aktion Mensch und basiert auf einem japanischen Märchen, das viel mit dem Thema Inklusion und Mobbing zu tun hat.
In dem Märchen geht es wieder um eine Verwandlung, nämlich die des Drachenmädchens in einen Mann. Die Protagonistin durchbricht damit die einst in Japan geltende Auffassung, dass Frauen, Kinder und Tiere nicht die Erleuchtung und damit das wahre Glück erlangen könnten. Die Verwandlung des Drachenmädchens aber zeigt, dass jedes Wesen glücklich werden kann. Dabei sei Glück, so Una Gonschorr, doch auch im Alltag recht einfach zu finden: „Für mich ist es zum Beispiel die Erfahrung, mit dem eigenen Spiel so viel Begeisterung in den Kindern zu entfachen.“
Kontakt: namu Art for Life Network, Vereinsbüro im House of Life, Blücherstraße 26 B, 10961 Berlin, Telefon 0174-685 94 87. Infos auf www.namunetwork.org.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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