Die letzte Lücke im Netz geschlossen: Dritter Pankower Pflegestützpunkt ist eröffnet
Prenzlauer Berg. Das Netz der Pflegestützpunkte in Berlin ist komplett. Den 36. und letzten eröffnete Gesundheits- und Pflegesenatorin Dilek Kolat (SPD) in der Gürtelstraße 33.
In Pankow ist es der dritte Pflegestützpunkt. Mit ihm wird abgesichert, dass kein Pankower mehr als etwa 30 Minuten zum nächstgelegenen Pflegestützpunkt fahren muss. Das gelte mit der Eröffnung der neuen Einrichtung nun auch für ganz Berlin, so engmaschig sei das Netz inzwischen, so Kolat.
Der Senat hatte mit den Trägern von Pflegestützpunkten vor einigen Jahren vereinbart, dass es insgesamt 36 Einrichtungen in ganz Berlin geben soll. Diese leisten nämlich eine wichtige Aufgabe. Sie beraten sowohl Patienten als auch deren Angehörige völlig unabhängig von den Kassen zu allen relevanten Themen. Wie kann die Wohnung angepasst werden? Wo bekommt man finanzielle Unterstützung? Welche Hilfsmittel erleichtern den Alltag? Welche Wohnform ist geeignet? Wie kann man als pflegender Angehöriger entlastet werden? Und wozu braucht man eine Vorsorgevollmacht?
Mit dem Thema Pflege sind viele Berliner überfordert. Damit die Betroffenen nicht mit ihren Fragen allein dastehen, gibt es die Pflegestützpunkte. „Berlin wächst nicht nur von der Bevölkerungszahl her“, sagt Dilek Kolat. „Wenn man sich die demografische Entwicklung anschaut, gibt es auch immer mehr Menschen, die gepflegt werden müssen.“ Deshalb ernannte die rot-rot-grüne Regierung mit ihr auch erstmals eine Pflegesenatorin und mit Barbara König eine Pflegestaatssekretärin. Derzeit werde in ihrer Verwaltung außerdem eine Abteilung Pflege aufgebaut, so Kolat.
Aktuell gibt es in der Stadt rund 116 000 Pflegebedürftige, deren Zahl von Jahr zu Jahr steigt. Betreut werden die meisten von Familienangehörigen, Verwandten oder Nachbarn. 200 000 Betreuer sind es etwa in ganz Berlin. Viele, die neu in der Rolle des Pflegenden sind, suchen sich zunächst Rat in einem Pflegestützpunkt. Immerhin 43 000 Menschen waren es im vergangenen Jahr.
„Das zeigt, wie wichtig die Pflegestützpunkte sind“, sagt Kolat. „Deshalb sind wir auch bestrebt, so ein engmaschiges Netz aufzubauen. In Pankow gibt es bereits Pflegestützpunkte in der Mühlenstraße 48 und in der Hauptstraße 42 in Wilhelmsruh. Pankow hätte gern schon viel früher einen dritten Stützpunkt eröffnet, sagt Stefan Jansen, der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Pflegestützunkte der Ersatzkassen. Allerdings fanden sich längere Zeit keine geeigneten Räume. Fündig wurde man letztlich bei der Seniorenstiftung Prenzlauer Berg. Diese stellt die Räume zur Verfügung. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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