Druck auf Senat: Noch keine Räume für Notübernachtung

Der "Trödelpoint" fand an der Storkower Straße neue Räume. Vereinsvorstand Andreas Düllick hofft, dass sich auch für die Notübernachtung was tut. | Foto: BW
  • Der "Trödelpoint" fand an der Storkower Straße neue Räume. Vereinsvorstand Andreas Düllick hofft, dass sich auch für die Notübernachtung was tut.
  • Foto: BW
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg. Bei der Suche nach neuen Räumen für eine Obdachlosen-Notunterkunft erhält der Verein mob - Obdachlose machen mobil Unterstützung von Dr. Clara West.

In einer gemeinsamen Erklärung fordern das Pankower SPD-Abgeordnetenhausmitglied und mob-Vorstand Andreas Düllick den Sozialsenator Mario Czaja (CDU) auf, dem Verein endlich bei der Suche nach neuen Räumen für seine Notunterkunft "Ein Dach über dem Kopf" zu helfen.

Viele Jahre hatte der Verein mob seinen Stammsitz an der Prenzlauer Allee 87. Dort befanden sich die Einrichtungen, die der Verein mit dem Erlös aus dem Verkauf des "Straßenfegers" sowie mit Spenden betrieb. Er richtete hier sein "Kaffee bankrott" ein. Außerdem wurde ein "Trödelpoint" eröffnet. Schließlich richtete der Verein an der Prenzlauer Allee 87 eine Notübernachtung für zehn obdachlose Männer und sieben Frauen ein.

Vor einem Jahr kündigte der Vermieter die Gewerberäume. Seit dem war der Verein mob auf Suche nach neuen Räumen für seine Projekte. Weder der Bezirk noch der Senat unterstützten ihn dabei. Dabei war klar: Zum 31. Januar 2014 musste der Verein die bisher genutzten Flächen besenrein übergeben.

In Eigeninitiative und mit Glück gelang es den engagierten Vereinsmitgliedern, an der Storkower Straße 139d von einem privaten Eigentümer neue Räume anzumieten. Diese bieten allerdings nur Platz für die "Straßenfeger"-Redaktion, das "Kaffee bankrott" und den "Trödelpoint" (wir berichteten). Für eine neue Obdachlosen-Notunterkunft sind sie zu klein und nicht geeignet.

Deshalb ist der Verein weiter auf der Suche nach neuen Räumen für seine Notunterkunft. Der Winter ist zwar gerade vorbei, aber er zeigte, wie dringend Notübernachtungsplätze in Berlin benötigt werden. Die bestehenden 16 Notübernachtungen und 13 Nachtcafés der Stadt waren in den vergangenen Monaten zu hundert Prozent ausgelastet, berichtet Andreas Düllick.

"Wir stehen bereits mit der Senatsverwaltung für Soziales in Verhandlungen für den nächsten Winter", berichtet der Vereinsvorstand. "Aber auch bei gutem Wetter dürfen ein trockener und warmer Schlafplatz und eine heiße Dusche keine Luxusgüter in Berlin sein."

Diese Ansicht vertritt auch Dr. Clara West: "Es ist absurd, dass es nicht möglich sein soll, zumindest eine Zwischenlösung für 17 obdachlose Menschen zu finden", sagt sie. Mit Blick auf die sinkende Zahl von Schlafplätzen in Berlin trotz steigender Obdachlosenzahlen fordert sie Sozialsenator Czaja auf, sich einzuschalten. Er solle bei der Quartierssuche für eine neue Notunterkunft endlich helfen. "Dies ist sowohl eine Frage der Menschlichkeit als auch der Vernunft."

Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 169× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 125× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 520× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.113× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.