Ein zweites Zuhause: Seit 25 Jahren gibt es die Herbstlaube an der Dunckerstraße

„Auf die Herbstlaube!“ Charlotte Hakelberg ist die derzeit älteste Besucherin der Einrichtung. | Foto: Bernd Wähner
4Bilder
  • „Auf die Herbstlaube!“ Charlotte Hakelberg ist die derzeit älteste Besucherin der Einrichtung.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg. Die Selbsthilfebegegnungsstätte „Herbstlaube“ kann auf ein Vierteljahrhundert zurückschauen. Das feierten jetzt die Nutzer mit einer Geburtstagsfeier.

Mit dabei Charlotte Hakelberg. Mit ihren 95 Jahren ist sie quasi die Alterspräsidentin. Sie erlebte fast 25 Jahre lang das Auf und Ab der „Herbstlaube“ mit. Mehrfach bangte sie mit den anderen Besuchern um den Erhalt ihres Kieztreffs.

„Ich erfuhr Anfang der 90er-Jahre aus Ihrer Zeitung von der Eröffnung der Herbstlaube“, erzählt sie dem Berliner-Woche-Reporter. „Eine Bekannte und ich fanden es sofort ganz nett hier. Es dauerte nicht lange, da kam ich fast jeden Tag. Inzwischen ist das etwas seltener geworden. Ich bin nicht mehr so gut zu Fuß. Darum lasse mich abholen. Das ist ein toller Service.“

Auf die Frage, was ihr an der Begegnungsstätte gefalle, hebt Charlotte Hakelberg den rechten Arm, lässt ihn einmal in alle Richtungen schweifen und sagt: „Einfach alles. Darum haben wir so vehement um den Erhalt der Herbstlaube gekämpft. Ich hoffe, die Finanzierung ist nun dauerhaft gesichert.“

Für die nächsten zwei Jahre abgesichert

Das hoffen auch die Geburtstagsgratulanten wie der Pankower Bundestagsabgeordnete Klaus Mindrup, Sozialstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (beide SPD) und Kulturstadtrat Thorsten Kühne (CDU). Alle drei machten sich in den vergangenen Jahren für den Erhalt der Begegnungsstätte stark. Ehrenamtliche der Herbstlaube betreuen nämlich auch die Museumsausstellung „Zimmermann Brunzel baut ein Mietshaus – Bauen und Wohnen in Prenzlauer Berg um 1900“. Diese befindet sich im selben Haus. Ohne Herbstlaube müsste auch die Ausstellung schließen. Deshalb fand die BVV inzwischen eine Möglichkeit, beide Einrichtungen aus dem bezirklichen Haushalt zumindest für die nächsten zwei Jahre abzusichern. „Wir arbeiten aber an einer langfristigen Lösung“, erklärt Thomas Bohla, der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion in der BVV.

Dass es die Herbstlaube gibt, ist vor allem Karin Ehrlich zu verdanken. Sie richtete 1991 in der Dunckerstraße 77 mit Ehrenamtlichen den Treff ein. Erstes Möbelstück war seinerzeit eine Kummer-Couch, auf der jeder sein Herz ausschütten konnte und Rat bekam. Von Anfang an kümmerte sich die Herbstlaube vor allem um ältere Menschen. „Wir sind für unsere Besucher Energie-Tankstelle und Herz-Schrittmacher in einem“, sagt Karin Ehrlich in ihrer emotionalen Rede zum Geburtstag. BW

Wer mehr über die Herbstlaube wissen möchte, kann montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 17 Uhr in der Dunckerstraße 77 vorbeikommen, Weitere Informationen gibt es unter  445 23 21 und auf www.mitundfuereinander.de.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 44× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.