Eine Nacht auf der "Platte"
Prominente, Politiker und engagierte Bürger schlafen draußen und machen so auf die Not tausender Obdachloser in Berlin aufmerksam
Deutschlands erster - sleep out - findet am 15.9.2017 in Berlin statt.
Organisiert wird dieses Projekt von dem Verein mob e.V. ,welcher u.a. auch die Notübernachtung in der Storkower Straße betreibt,
Geschlafen wird in Schlafsäcken, Decken und Iso-Matten auf dem großflächigem Gelände des mob e.V. im Prenzlauer Berg.
Mehr als 200 engagierte Bürger werden an dem deutschlandweit 1. - Sleep Out - teilnehmen und von den Medien begleitet.
Der Name " Sleep Out " kommt aus den USA, wo schon seit Jahren erfolgreich mit Prominenten auf die Obdachlosensituation aufmerksam gemacht wird.
Nach Schätzungen leben 5 - 10 Tausend Menschen auf Berliner Straßen
Ziel der Aktion ist die Erregung von Aufmerksamkeit für das Thema Obdachlosigkeit und die Generierung von Spenden für den Verein mob. Insbesondere soll durch dieses öffentlichkeitswirksame Projekt auf die mangelnde Anzahl von Übernachtungsplätzen, das Schutzbedürfnis speziell von Frauen und Kindern und die hohe Anzahl von Wohnungslosen hingewiesen werden.
Berlins zweitgrößte Notübernachtung verzeichnete allein im Jahr 2016 über 7.200 Übernachtungen.
" Wir stoßen schon seit langem an unsere finanziellen und personellen Kapazitätsgrenzen, mit minimalem Personal leisten wir Maximales ", so Mara Fischer, Vorstandsvorsitzende des mob e.V. und Leiterin der Notunterkunft.
Prominente unterstützen das Projekt
Viele Prominente, darunter Dr. Gregor Gysi (Politiker), Annika Ernst (Schauspielerin), Michael S. Roscheinsky (Regisseur), Christian Klumpp (Journalist & Moderator) , Cansel Kiziltepe ( SPD, MdB), Katrin Steinecke ( Brotmeisterei Steinecke), Prof. Barbara John ( Vorstandsvors. d. Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin e.V.) u.a. unterstützen das Projekt als Herzensangelegenheit.
Dr. Gregor Gysi (Politiker, Die Linke)
Die Zahl der Obdachlosen hat in den letzten Jahren auch sichtbar zugenommen. Das ist zuerst ein politisches Versagen einer eigentlich reichen Gesellschaft. Vereine wie mob e.V. können dieses Problem zwar nicht lösen, aber sie bieten konkrete Hilfe an. So tun sie auch etwas gegen die Verrohung in unserer Gesellschaft. Deshalb unterstütze ich mob e.V.
Annika Ernst (Schauspielerin)
Armut und Obdachlosigkeit sind ein viel größerer Bestandteil unserer "reichen" Gesellschaft, als viele von uns es sich vorstellen können. Um es mit Sir Peter Ustinov zu sagen:
"Am unerträglichsten finde ich, dass es Armut in reichen Ländern und reiche Menschen in armen Ländern gibt. In beiden Fällen sind sie fehl am Platz."
Christian Klumpp (Journalist & Moderator)
In Berlin leben nach aktuellen Schätzungen 5-10 tsd. Menschen auf der Straße.Leider werden es zusehend immer mehr und unser soziales Netz, vielleicht auch unser Bewusstsein, immer weitmaschiger. Viele kommen unverschuldet in solch eine Situation. Die Arbeit des mob e.V. ist eine äußerst wichtige und unabdingbare Lebenshilfe nicht nur für Obdachlose, auch für die immer größer werdende Altersarmut in unserem Land. Mit Blick auf die nahenden Wintermonate sowie auch in langfristiger Sicht, ist dieses Projekt - sleepout.berlin - welches das Erste dieser Art in unserer weltoffenen, toleranten manchmal aber auch oberflächligen Hauptstadt ist, ein wichtiger Impuls an uns alle. Lassen sie uns gemeinsam ein Zeichen in Richtung Politikänderung setzen.
Kampf gegen Altersarmut und den Niedriglohnsektor
Es gibt Millionen Menschen, die in prekären Lebenssituationen sind. Auch Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten, sind häufig von Armut betroffen, obwohl sie oft mehrere Jobs ausüben, um über die Runden zu kommen.
Die Schere zwischen Arm und Reich ist deutlich auseinander gegangen. Auch Rentner, die von ihrer Rente nicht leben können und Kinder, die Armut schon von klein auf erleben, ohne jegliche Chance auf Teilhabe, nutzen die Angebote von mob e.V. und benötigen deren Hilfe.
Informationen unter www.sleepout.berlin
Autor:Klaus Konrad aus Charlottenburg |
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