Immer noch Game over
Eltern demonstrieren erneut für temporäre Spielstraße auf der Gudvanger Straße

Cornelia Dittrich von der Initiative meldete die Juni-Demonstration an. Sie hofft, dass endlich ganz regulär an einem Nachmittag im Monat auf der Gudvanger Straße gespielt werden kann. | Foto: Bernd Wähner
3Bilder
  • Cornelia Dittrich von der Initiative meldete die Juni-Demonstration an. Sie hofft, dass endlich ganz regulär an einem Nachmittag im Monat auf der Gudvanger Straße gespielt werden kann.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Anwohner und Kinder demonstrierten vor wenigen Tagen erneut für die Einrichtung einer temporären Spielstraße auf der Gudvanger Straße.

Bereits im Mai fand eine derartige Demonstration statt. Weil es bisher vom Bezirksamt noch immer kein grünes Licht für die Spielstraße gibt, entschlossen sich die Initiatoren, erneut auf die Straße zu gehen. Das Kuriose dabei: Jedes Mal wird die Gudvanger Straße für den angemeldeten Demonstrationszeitraum von 15 bis 18 Uhr von der Polizei gesperrt. Kinder spielen währenddessen auf der Fahrbahn, so wie es bei diesem Projekt eigentlich sein sollte. Und Erwachsene werben für das Projekt der temporären Spielstraße. Wenn die Straße im Rahmen einer Demonstration zur Spielstraße wird, warum dann nicht endlich auch regulär?

Nach entsprechenden BVV-Beschlüssen und nachdem sogar von Abgeordnetenhaus, Senat und Bundesregierung die Anordnung der temporären Spielstraße befürwortet wurde, ist sie immer noch nicht vom Bezirksamt angeordnet. Seit vergangenem Sommer herrsche sogar Funkstille seitens des Bezirksamts in Richtung der Eltern-Initiative, die sich für diese Spielstraße einsetzt, berichtete deren Sprecher Matthias Groh. Die Initiative rief das Bezirksamt Pankow auf, endlich tätig zu werden.

Dieser Ruf kam offenbar endlich an. Cornelia Dittrich, ebenfalls Sprecherin der Initiative, berichtet, dass Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) bei der Demonstration kurz vorbeikam. Er würde für die temporäre Spielstraße gern so rasch wie möglich eine entsprechende verkehrsrechtliche Anordnung erlassen, sagt er. Aber noch seien leider nicht alle rechtlichen Fragen geklärt.

Die Pankower Verordneten hatten bereits Anfang 2015 einstimmig beschlossen, von Mai bis Oktober immer dienstags von 10 bis 18 Uhr die Gudvanger Straße für den Autoverkehr zu sperren und zum Spielen und Verweilen freizugeben. Das Projekt in der Gudvanger Straße wurde dann sogar vom Deutschen Kinderhilfswerk als beispielgebend unterstützt und finanziell gefördert. Doch Anwohner klagten dagegen. So musste das Projekt zunächst wieder eingestellt werden.

Im Juni 2017 gab es zwischen Bezirksamt Pankow und klagenden Anwohnern eine außergerichtliche Einigung vor dem Verwaltungsgericht Berlin. Nun soll nur noch einmal im Monat zwischen 14 und 18 Uhr gespielt werden. Umgesetzt habe das Bezirksamt Pankow diesen Kompromiss bis heute nicht, berichtet Groh. „Dass wir das Jahr 2019 schreiben und noch keinen Schritt in der Sache weitergekommen sind, ist ein Skandal“, heißt es in einer Erklärung der Eltern-Initiative. Die Initiatoren der temporären Spielstraße hoffen nun, dass die rechtliche Situation in den Sommerferien endlich geklärt wird, damit zumindest im August oder September noch an einem oder zwei Nachmittagen in diesem Jahr auf der Gudvanger Straße gespielt werden kann.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 570× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 855× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 830× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.208× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.