Hilfe für Väter: Väterzentrum wird jetzt vom Senat stärker gefördert

Marc Schulte ist froh, dass die Einrichtung jetzt vom Land noch mehr gefördert wird. Damit kann das Väterzentrum als Fachstelle für Väterarbeit agieren. | Foto: Bernd Wähner
  • Marc Schulte ist froh, dass die Einrichtung jetzt vom Land noch mehr gefördert wird. Damit kann das Väterzentrum als Fachstelle für Väterarbeit agieren.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Es ist bislang einzigartig in Deutschland: das Väterzentrum Berlin mit seinem Papaladen in der Marienburger Straße 28.

Es bietet Vätern seit 2007 Beratungen und Raum für Treffen an, macht Workshop-Angebote und organisiert Papa-Kind-Wochenenden und -Touren. „Wir können auf ein ereignisreiches Jubiläumsjahr zurückblicken“, so Marc Schulte, der gemeinsam mit Eberhard Schäfer das Väterzentrum leitet. „Vor allem aber freuen wir uns, dass das Land Berlin uns ab diesem Jahr finanziell besser ausstattet. Das betrachten wir als Anerkennung für unsere Arbeit.“

Das Jahr 2017 hatte es für das Team des Väterzentrums in sich. Es wurde mit dem Sonderpreis „Spitzenvater des Jahres“ des Unternehmens „Mestemacher“ ausgezeichnet. Es folgte eine Einladung ins Bundesfamilienministerium. Dort wurde das Team gebeten, über seine praktischen Erfahrungen zum Thema „Gemeinsam getrennt erziehen“ zu sprechen. Im Sommer wurde dann eine große Papa-Party mit 2000 Besuchern auf dem Stadtplatz Marie gefeiert. Und in der Sommersaison organisierte das Team sieben Vater-Kind-Wochenenden für 170 Väter und deren Kinder.

Als Experten berieten Schulte und Schäfer das Jahr über insgesamt 21 Organisationen aus acht Ländern zur Frage, wie die Arbeit mit Vätern organisiert werden sollte. Weiterhin veranstalteten sie eine Tagung „Hochstrittige Elternkonflikte“ mit 120 Fachkräften aus dem Bezirk Pankow. Und das „normale“ Programm im Papaladen lief bei alldem weiter. „Über 600 Väter und Mütter konnten wir 2017 mit Strategie- und Rechtsberatungen unterstützen“, so Schulte. Weiterhin bot das Team des Väterzentrums viermal übers Jahr verteilt den Gruppen-Kurs „Getrennt von Kind – stark und verantwortlich“ an.

Die stetig wachsende Zahl der Beratungen und die ausgebuchten Workshops zeigen, wie wichtig vor allem ein Thema in der Väterarbeit ist: Wie können Väter und Mütter am besten gemeinsam für das Wohl ihrer Kinder sorgen, auch wenn sie sich getrennt haben? Weil dieses Thema so stark nachgefragt ist, schrieben Schulte und Schäfer vor einigen Jahr einen „Ratgeber für Väter nach Trennungen“. Dieser ist inzwischen in dritter überarbeiteter Auflage erschienen.

Erstmals wurde Ende vergangenen Jahres, ausgehend von bisherigen Erfahrungen, der neue Kurs „Kinder im Blick“ für getrennt lebende Eltern angeboten. „Dieser wird in diesem Jahr erneut stattfinden“, sagt Schulte. Kinder leiden oft am meisten unter der Trennung ihrer Eltern. Deshalb möchte das Väterzentrum die Eltern motivieren, Kümmer-Regeln im Interesse ihrer Kinder zu vereinbaren und umzusetzen.

Weil das Väterzentrum mit seinem Papaladen inzwischen so hervorragende fachliche Arbeit leistet, entschied das Abgeordnetenhaus, es im Doppelhaushalt 2018/2019 finanziell besser auszustatten. „Das erlaubt uns nun, auch offiziell als Fachstelle für die Arbeit mit Vätern in Berlin zu wirken“, sagt Marc Schulte. Das heißt: Das Knowhow der Arbeit mit Vätern kann weiteren Fachleuten vermittelt werden. Des Weiteren kann das Väterzentrum jetzt auch Institutionen intensiver dazu beraten, wie die Väterarbeit bei ihnen verbessert werden kann.

Informationen zum Programm finden sich auf vaeterzentrum-berlin.de.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 186× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 143× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 533× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.129× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.