Hinter violetter Fassade: Katholische Gemeinde weiht Neubau an der Schivelbeiner Straße ein
Das Augustinus-Haus in der Schivelbeiner Straße 29 ist mit seiner violetten Fassade ein echter Hingucker. Nach nur 16 Monaten Bauzeit konnte die katholische Kirchengemeinde „Heilige Familie“ gemeinsam mit ihren Partnern diesen imposanten Neubau einweihen.
Während in den beiden unteren Geschossen die Kita der Gemeinde Einzug hält, finden in den darüber liegenden 55 Appartements Studenten und Auszubildende ein Zuhause auf Zeit. Damit das alles möglich ist, wird das Haus von der gemeinnützigen Kolping Jugendwohnen Prenzlauer Berg GmbH betrieben. Außerdem kooperiert die Gemeinde mit der Katholische Studierendengemeinde (KSG) „Edith Stein Berlin“.
Eigentlich sollte die offizielle Segnung und Eröffnung des Hauses im Freien stattfinden. Aber ein kräftiger Regenguss sorgte dafür, dass die Festgemeinde in die Mensa der Kita umziehen musste. Generalvikar P. Manfred Kollig scherzte daraufhin, dass der Herr es mit diesem Haus wohl sehr gut meine und die Segnung mit Wasser gleich selbst vornehme.
Trotz der Wetterkapriolen war die Stimmung zur Hauseinweihung hervorragend. Denn an der Schivelbeiner Straße hatte die Gemeinde geschafft, was sonst selten bei größeren Projekten in Berlin zu resümieren ist: „Der Gebäudekomplex wurde nicht nur im Zeit-, sondern auch im Kostenrahmen fertiggestellt“, so Dr. Wolfgang Habel, der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes.
Die Idee für den Neubau hatte der Architekt Stephan Thiele. „Er sagte zu uns: Ihr habt doch hier ein Grundstück. Warum bebaut ihr das nicht?“, so Habel. „Er machte dann einen Vorschlag. Wir diskutierten ihn, stimmten zu und gründeten in der Gemeinde die Gruppe S29, die sich um die Umsetzung kümmerte.“ Vor allem der Leiter des Bauausschusses des Kirchenvorstandes, Christoph Achtelik, engagierte sich vonseiten der Gemeinde ehrenamtlich für dieses Projekt.
Mit dem neuen Gebäude in imposanter Architektur möchte die Gemeinde „Heilige Familie“ vor allem die räumliche Situation an ihrem Standort in der Dänenstraße 17/18 entspannen. Denn in den vergangenen Jahren zogen viele junge Familien in den Kiez und wurden inzwischen Gemeindemitglieder. Das hat allerdings zur Folge, dass die bisherige Kita übervoll ist. Deshalb entstanden im Neubau neue Räume für sie. Ihr Betreuungsangebot erhöht sich dort von derzeit 45 auf knapp 60 Plätze. Und in den darüber liegenden Appartements unterstützt das Kolpingwerk mit seinem Wohnangebot junge Leute, die sich in Ausbildung oder Studium befinden.
Von außen erregen die Violett-Töne der Fassade Aufmerksamkeit. Dabei steht Violett für den Übergang und die Verwandlung, und damit auch für die Lebensphasen der Kindheit und der Ausbildung. In den Neubau wurden circa 4,6 Millionen Euro investiert.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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