Hoher Sachschaden nach Einbruch bei der Heilsarmee
"Der oder die Täter kamen nachts", berichtet Siegfried Fischer, der Leiter der Sozialeinrichtung an der Kuglerstraße 11. "Sie brachen zunächst die Haustür auf und versuchten es dann bei der Tür unserer Einrichtung." Weil das nicht gelang, schlugen oder sägten sie in Kniehöhe ein Loch in die Tür und zwängten sich ins Innere.
In der Einrichtung gingen dann Türen, Schränke und Bürocontainer zu Bruch. Das einzige, was fehlt, waren die geringen Tageseinnahmen aus der Beköstigung der Besucher. "Das waren weit unter 100 Euro", erklärt Fischer. "Viel schlimmer für uns ist der Sachschaden. Drei Türen müssen ersetzt, Möbel repariert oder erneuert werden. Wir gehen von bis zu 5000 Euro Schaden aus." Den größten Teil zahlt zwar die Versicherung, aber auf 1000 Euro Selbstbeteiligung bleibt die Einrichtung sitzen. "Deshalb sind wir über Spenden sehr dankbar", sagt Fischer.
Für ihn und seine Mitarbeiter ist dieser Einbruch unbegreiflich. "Wir kümmern uns hier um die ärmsten Menschen. Hier gibt es keine Reichtümer zu stehlen. Ich frage mich, wie der oder die Täter das moralisch verarbeiten, dass sie den Ärmsten noch etwas wegnehmen."
Im Café Treffpunkt betreuen Siegfried Fischer und sein Team seit 24 Jahren sozial Schwache. Die Sozialberatung wird vom neuen Team-Mitglied Christine Möller durchgeführt. Diese konnte gleich zu Beginn ihrer Tätigkeit zum einen das negative Ereignis des Einbruchs, zum anderen auch die Hilfsbereitschaft von Menschen erleben. Vor wenigen Tagen rückte ein Ausbilder der Firma Gegenbauer mit vier Lehrlingen im Café an. Als Vorbereitung auf ihre Gesellenprüfung führten sie kostenfrei eine komplette Grundreinigung inklusive Versiegelung durch. "Dafür sind wir sehr dankbar", sagt Siegfried Fischer. "Wir reinigen zwar täglich. Aber so eine professionelle Grundreinigung hätten wir uns nicht leisten können."
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.