Wann geht’s endlich los?
Initiative wartet immer noch auf die Einrichtung einer temporären Spielstraße auf der Gudvanger
Mathias Groh und Claudia Neumann fordern vom Pankower Bezirksamt, endlich den BVV-Beschluss zur Einrichtung einer temporären Spielstraße auf der Gudvanger Straße umzusetzen.
Dafür demonstrierten die beiden gemeinsam mit vielen Kindern und Eltern aus dem Kiez vor wenigen Tagen auf der Gudvanger Straße, wo eigentlich bereits vor vier Jahren das Projekt temporäre Spielstraße als dauerhafte Einrichtung starten sollte. Doch bislang wurde daraus nichts. Erst klagten Anwohner dagegen, dann gab es nach langer Verfahrensdauer einen Vergleich zwischen Anwohnern und Bezirksamt.
Es hätte losgehen können. „Doch seit dem vergangenen Sommer gab es keinen weiteren Kontakt mit dem Bezirksamt“, sagt Matthias Groh. Er ist der Sprecher der Elterninitiative, die sich seit Jahren für diese temporäre Spielstraße starkmacht. „Wir verstehen nicht, dass das, was in anderen Städten wie Bremen geht, in Berlin bisher nicht klappt“, sagt Claudia Neumann vom Deutschen Kinderhilfswerk. Dieses unterstützt das Projekt ideell und finanziell.
„Wir erhoffen uns von der temporären Spielstraße auf der Gudvanger Straße eigentlich eine Beispielwirkung für andere Projekt“, so Claudia Neumann weiter. Bestrebungen, temporäre Spielstraße einzurichten, gibt es zum Beispiel auch im Graefekiez und am Teutoburger Platz.
Dass die Aktion temporäre Spielstraße auf der Gudvanger Straße bisher nicht gestartet wurde ist umso unverständlicher, wenn man weiß, dass eigentlich alle rechtlichen Rahmenbedingungen inzwischen geklärt sind. „Deshalb wollen wir mit unserer Demonstration das Bezirksamt dazu bewegen, endlich aktiv zu werden, damit wir starten können“, so Groh. Immerhin ist es bereits Mai, und im nächsten Monat fangen schon die Schulferien an. Wenn das Vorhaben noch weiter verzögert wird, kann es passieren, dass das Projekt in diesem Jahr wiederum nicht starten kann.
Es sei bereits fast fünf Jahren her, dass die BVV beschloss, in der Gudvanger Straße eine temporäre Spielstraße einzurichten, erinnert Groh. Kinder hätten auf einem gesperrten Abschnitt der Straße jede Woche Dienstag von 10 bis 18 Uhr spielen können. Dass dann Anwohner gegen das Vorhaben klagten, dafür könne das Bezirksamt nicht, meint Groh. Aber inzwischen ist man sich einig: Die Aktion soll, statt jede Woche, nur einmal im Monat stattfinden.
„Getan hat das Bezirksamt nach der Einigung aber nichts“, resümiert Groh. „Es gibt bisher überhaupt kein Signal vom Bezirksamt an unsere Initiative, dass es zu einer Umsetzung kommen soll.“ Dabei kam der wissenschaftliche Parlamentsdienst des Abgeordnetenhauses zu der Einschätzung, dass die temporäre Spielstraße auf bestehenden gesetzlichen Grundlagen angeordnet werden könnte. Und dann antwortete vor nicht allzu langer Zeit auch die Bundesregierung auf eine entsprechende Anfrage entsprechend positiv.
Auf Anfragen an das Bezirksamt während der jüngsten BVV-Sitzung war zu erfahren, dass man die Rechtslage noch einmal prüfen ließ und das Abstimmungen zwischen mehreren Bezirksamtsressorts stattfinden müssten. Das alles dauert aber auch der BVV inzwischen zu lange. Deshalb fasste sie den Beschluss, dass das Bezirksamt dafür sorgen soll, dass das Projekt temporäre Spielstraße noch in diesem Jahr starten soll.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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