Neues soziales Netzwerk nur für Kinder enwickelt
Wenn Eltern mitbekommen, dass ihre Kinder in sozialen Netzwerken unterwegs sind, verhängen etliche sofort Verbote. Sie haben Angst, dass ihre Kinder noch nicht so weit sind. Sie könnten irgendwie gefährdet sein. Schließlich bekommt man ja immer wieder mit, wie in solchen Netzwerken auch gemobbt wird, wie mancher mehr von sich preisgibt, als er sollte, und wie solche Netzwerke auch von Kriminellen ausgenutzt werden.
"Ich arbeite bei meinen Kindern aber lieber mit einer Erlaubnis als mit einem Verbot. Auch Kinder müssen schließlich ihre Erfahrungen sammeln", so Lethaus. So entstand die Idee, ein spezielles soziales Netzwerk für Kinder zwischen acht und 14 Jahren zu entwickeln. Damit begannen er und zwei Partner im Jahre 2012.
Entstehen sollte eine Plattform, die für Kinder sicher ist und trotzdem viele Funktionen der großen sozialen Netzwerke bietet. Die Konzeption kam so gut an, des es sogar eine Förderung vom Medienboard Berlin-Brandenburg für die Entwicklung eines Prototypen gab. Mit diesem konnten weitere Unterstützer von der Idee überzeugt werden. Auch die Berliner Investitionsbank bewilligte eine Förderung.
Ein kleines Team von etwa zehn Leuten hat das soziale Netzwerk "melmao - Echte Freunde" inzwischen so weiterentwickelt, dass es nun mit all seinen Funktionen online gegangen ist. Die ersten 300 Kinder haben sich bereits angemeldet. Das Prinzip ist, dass sich nur vernetzen kann, wer sich auch wirklich persönlich kennt. Damit das funktioniert, ist beim Start eine Registrierung des jungen Teilnehmers durch die Eltern erforderlich. Diese legen ein Konto für ihr Kind an. Über ein spezielles System sichern die Entwickler ab, dass sich nur wirklich existierende Personen anmelden können. Die Eltern organisieren ihrem Kind dann ein Passwort, über das sie sich selbst einloggen.
In ihr Netzwerk können die Kinder dann ihre Freunde, Sportkameraden, Geschwister oder Mitschüler über einen persönlichen Code einladen. Alles funktioniert über eine einfache Benutzeroberfläche. So können die jungen Netzwerker auf einfachem Wege den Umgang mit dem Internet erlernen.
"melmao" funktioniert komplett ohne Werbung. Damit das möglich ist, werden die Eltern um vier Euro Nutzungsgebühr im Monat gebeten. Die Entwickler selbst feilen immer weiter an "melmao", um das Netzwerk noch benutzerfreundlicher zu machen. Außerdem stellen sie es nach und nach auf Anfrage Pädagogen, Eltern und natürlich auch Klassen und Kindergruppen in Workshops vor. So soll das neue soziale Netzwerk allmählich wachsen und neue Freunde finden.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.