Party in der Pasteurstraße: Jugendclub hat eröffnet – der erste seit 15 Jahren im Bezirk
Prenzlauer Berg. Im Bötzowviertel hat eine neue Jugendfreizeiteinrichtung eröffnet. Sie ist der erste Neubau dieser Art im Fusionsbezirk Pankow seit dem Jahr 2000.
Dass im Kiez eine neue Jugendfreizeiteinrichtung entstehen soll, wurde bereits 1994 festgelegt. Seinerzeit wurde das Bötzowviertel vom Senat zum Sanierungsgebiet erklärt. Vorgesehen war, dass die neue Freizeitstätte in die frühere Brauerei Schneider zwischen Greifswalder Straße und Am Friedrichshain einzieht. Doch daraus wurde nichts.
Aber der rührige Bürgerverein "Pro Kiez Bötzowviertel" hakte immer wieder nach und forderte die Umsetzung dieses Sanierungsziels. Im Laufe der zurückliegenden Jahre zogen immer mehr Familien mit vielen Kindern in den Kiez. Eine Jugendfreizeiteinrichtung wird deshalb dringend gebraucht.
Vor fünf Jahren hatte das Land Berlin dann die Chance, das Grundstück an der Pasteurstraße 22 zu erwerben. Gemeinsam mit Jugendlichen und Anwohnern wurde an der neuen Einrichtung geplant. Ihrem Wunsch nach sollte ein zweigeschossiger, multifunktional nutzbarer Neubau entstehen. „Doch leider reichte das zur Verfügung stehende Geld dafür nicht aus“, resümiert Jugendstadträtin Christine Keil (Die Linke) zur Eröffnung des neuen Jugendklubs.
Entstanden ist in den zurückliegenden zwei Jahren deshalb "nur" ein Flachbau, der es allerdings in sich hat. Für die offene Jugendarbeit steht ein großer Raum mit Tresen zur Verfügung. Weiterhin gibt es vier Gruppenräume. In einem davon befindet sich eine Kletterwand. In dem kleinen Garten können die jungen Besucher graben und buddeln.
Träger der neuen Einrichtung ist der Humanistische Verband Deutschlands (HVD). Dieser betreibt bereits eine Freizeiteinrichtung an der Esmarchstraße 27. „Diese steht für Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren offen“, erklärt Jenny Roberts. Sie leitet sowohl diese als auch die neue Einrichtung an der Pasteurstraße. Dort sind Kinder zwischen zehn und 14 Jahre willkommen.
Der Bezirk baute zwar den neuen Klub, aber um dessen Einrichtung muss sich der HVD selbst kümmern. „Wir wollen erst mal mit den Jugendlichen Ideen entwickeln, was sie in ihrer Einrichtung machen wollen. Nach ihren Wünschen werden die Räume nach und nach eingerichtet“, sagt Jenny Roberts.
Auf Spenden angewiesen
Die Einrichtung wird dann vor allem durch Förderer und Sponsoren erfolgen. So ist der Tresen zum Beispiel von der Stiftung Pfefferwerk finanziert worden. Für das angedachte Gartenprojekt wird die Kinderstiftung Kreuzberg die Mittel zur Verfügung stellen, und die Kinder- und Jugendstiftung des Landes Berlin wird die Ausstattung für ein von den Jugendlichen gewünschtes Nähprojekt bereitstellen. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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