Sorgentelefon Doweria und Kikon feiern 15. Geburtstag
Auslöser der Gründung von Kikon war die Bevölkerungsentwicklung in Berlin. Besonders in Prenzlauer Berg leben nicht nur zahlreiche junge Familien, sondern auch viele alleinerziehende Mütter und Väter. Die meisten haben weder Eltern noch Geschwister in Berlin. Sie wünschen sich aber einen Menschen, der ab und an zu Besuch kommt, mit den Kindern spielt, mit der Mutter oder dem Vater redet oder mit der Familie auch mal einen Ausflug unternimmt.
Diesem Wunsch möchte das Projekt Kikon nachkommen. Omas, Opas, Tanten oder große Freundinnen werden im Projekt "Kikon" vermittelt. Die Ehrenamtlichen nehmen sich jede Woche für zwei, drei Stunden Zeit, um in die Familien zu gehen. "Außerdem gibt es regelmäßig Treffen der Ehrenamtlichen, bei denen diese sich über Fragen und Probleme austauschen können", so Projektleiterin Jana Berwig. Zurzeit gibt es rund 75 Ehrenamtliche bei Kikon. "Der Bedarf ist aber weit größer", weiß Jana Berwig. Deshalb sind dem Projekt stets Freiwillige willkommen. Weitere Informationen auf www.kikon-dwbo.de.
Ebenfalls aus einem großen Bedarf heraus entstand das "Telefon Doweria". In Berlin und Brandenburg leben etwa 800 000 Menschen, die Russisch als Muttersprache haben. Ihnen möchte die russische Telefonseelsorge helfen, wenn sie Probleme haben und nicht weiter wissen. Auf die Idee, ein solches Angebot in Berlin zu machen, kamen Psychologiestudenten aus St. Petersburg während eines Praktikums in Berlin. "Die Nummer sprach sich unter Aussiedlern, Studenten und anderen russischen Muttersprachlern schnell herum. Wir hatten von Anfang an viel zu tun", sagt Tatjana Michalak, die Koordinatorin des "Telefons Doweria". Dann lernten die Initiatoren Uwe Müller, den Leiter der kirchlichen Telefonseelsorge kennen. Der fand die Idee so gut, dass er sie unterstützte.
Seit Anfang des Jahrtausends sitzen die russischen Telefonseelsorger mit ihren Berliner Kollegen unter dem Dach der Diakonie an der Schönhauser Allee. Beraten wird am "Telefon Doweria" unter 440 30 84 54 rund um die Uhr sowohl in russischer als auch in deutscher Sprache. Alle Berater sind ehrenamtlich tätig. Derzeit gibt es rund 80 Freiwillige. Häufigste Themen sind psychische und psychosomatische Probleme. Aber auch die Themen Einsamkeit, Familienkonflikte, Alkoholsucht bei Angehörigen und Probleme mit Behörden spielen eine große Rolle.
Um kompetent beraten zu können, sind auch dem "Telefon Doweria" stets neue ehrenamtliche Mitstreiter willkommen. Diese sollten natürlich deutsch und russisch sprechen. Weitere Infos auf http://doweria.diakonie-portal.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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