Sozialer Bücherladen läuft mit ehrenamtlichem Engagement
Es werden aber auch stets neue Bücher gebracht. Einer, der immer mal wieder Bücher vorbeibringt, ist Hans-Jürgen Glowe. "Ich bin gerade mal wieder meinen Bücherbestand durchgegangen. Denn ich brauche wieder Platz für neue Bücher. Darum habe ich aussortiert." In großen Beuteln hat er den Lesestoff im Sozialen Bücherladen vorbeigebracht, und Milena Abramian nimmt ihn dankend entgegen.
Die Projektleiterin hatte die Idee für den Sozialen Bücherladen. In ihrem Bekanntenkreis hörte die rührige Juristin immer wieder, dass jemand Bücher aussortierte und sie nicht wegwerfen wollte. Die Frage war nur: wohin damit? "Ich überlegte mir, dass man die Bücher weitergeben müsste. Dafür brauchte man einen entsprechenden Ort", erinnert sie sich.
Auf solch einen Ort machte sie ihre inzwischen elfjährige Tochter aufmerksam. Mit der lief sie vor einigen Jahren die Winsstraße entlang. An der Hausnummer 30 blieben sie stehen, und die Tochter meinte: Das wäre doch was für die Umsetzung deiner Idee.
In den Räumen befand sich zuvor eine Werkstatt. Dementsprechend sahen die Räume aus. Der Vorteil: Milena Abramian konnte sie für ihr Projekt günstig anmieten. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern renovierte sie die Räumlichkeiten. Danach stellte sie zunächst eigene ausrangierte Regale auf und füllte sie mit Büchern. Vor sieben Jahren eröffnete sie den Sozialen Bücherladen, und seitdem läuft das Projekt erfolgreich.
Inzwischen gibt es etliche weitere Regale, die dem Projekt gespendet wurden. Und immer wieder kommen ausgelesene Bücher herein, die andere mitnehmen. So kann man auch nie genau sagen, wie viele Bücher zur Auswahl stehen. "Ich schätze, es sind immer so um die 20 000 Bücher", meint Milena Abramian. Wer etwas mitnimmt, lässt übrigens in der Regel eine kleine Spende zurück, die einer gemeinnützigen Einrichtung zugutekommt.
Damit das Projekt läuft, gibt es feste Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr. Diese kann die Projektleiterin natürlich nicht allein absichern. Deshalb ist sie froh, dass ihr ein Team Ehrenamtlicher zur Seite steht. Diese Freiwilligen helfen auch beim Einsortieren der Bücher und beim Aufspüren, wenn ein Nutzer ein bestimmtes Buch sucht.
Damit auch alles seine Ordnung hat, wurde der Verein "Ein Lichtstrahl" als Träger gegründet. Dieser organisiert auch hin und wieder Veranstaltungen im Sozialem Bücherladen.
Als schönsten Dank für ihr ehrenamtliches Engagement empfindet Milena Abramian, dass die Einrichtung über all die Jahre von den Menschen aus der Umgebung so gut angenommen wird. "Deshalb möchte ich mich bei allen Nutzern, Bücherspendern und ehrenamtlichen Helfern bedanken", sagt sie.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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