Sozialer Bücherladen zieht mit Tausenden Büchern in die Immanuelkirchstraße 20
Prenzlauer Berg. Der Soziale Bücherladen war viele Jahre eine feste Größe an der Winsstraße. Zum Jahresende musste er ausziehen. Aber er bleibt dem Kiez erhalten.
„Wir haben neue Räume in der Immanuelkirchstraße 20 bezogen“, kann Projektleiterin Milena Abramian mitteilen. Das Haus, in dem sich die ehrenamtlich betriebene Einrichtung bisher befand, hat einen neuen Eigentümer. Dieser will das Gebäude sanieren.
Seit Weihnachten räumte Milena Abramian, unterstützt von Freunden und ehrenamtlichen Helfern, am alten Standort alle Bücher aus und baute die Regale ab. Danach war im neuen Laden alles aufzubauen und einzusortieren. „Dass das alles so klappte, dafür bin ich meinen engagierten Helfern sehr dankbar“, sagt die Projektleiterin. Dankbar ist sie auch ihren sechs Schüler-Praktikantinnen, die ebenfalls fleißig halfen.
Die Bücher stehen inzwischen alle wohlsortiert auf den Brettern. Nur Videokassetten werden die Nutzer nicht mehr finden. „Die waren nicht mehr nachgefragt. Heute sind DVDs aktuell.“ Ab sofort kann sich wieder jeder Lesestoff aus zweiter Hand mitnehmen. Alle Bücher, die hier in den prallvollen Regalen stehen, sind gespendet worden. Oft von Menschen, die sich aus Platzgründen von ihnen trennen müssen. Aber auch Buchläden, Antiquariate oder Vereine spenden Bücher.
Verein gegründet
Die Juristin Milena Abramian hatte die Idee für das gemeinnützige Projekt. In ihrem Bekanntenkreis hörte sie immer wieder die Frage: Weißt du nicht, wo wir unsere ausgelesenen Bücher hingeben könnten? Sie entwickelte die Idee, einen Sozialen Bücherladen aufzubauen. Als Träger des Projekts wurde der Verein „Ein Lichtstrahl“ gegründet
Etwa 18 000 bis 20 000 Bücher aller Genres finden sich heute in den Regalen. Der Umschlag ist allerdings immens. Jede Woche kommen durchschnittlich 20 neue Kisten mit Büchern – und ebenso viele Bücher werden mitgenommen. Dass das Projekt seit nunmehr acht Jahren hervorragend läuft, ist zum einen einem Team zuverlässiger Ehrenamtlicher und zum anderen natürlich Spendern und Nutzern zu verdanken.
Geöffnet ist Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Donnerstag bis 19 Uhr. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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