Starke Stimme für Gerechtigkeit
Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg feierte Ende 2022 sein 70-jähriges Bestehen
Er kämpft gegen soziale Ausgrenzung, Armut und ungleiche Chancen, für faire Bezahlung, ein solidarisches Miteinander und soziale Gerechtigkeit: der Sozialverband VdK. Mit 2,1 Millionen Mitgliedern bundesweit ist er der größte sozialpolitische Interessenverband Deutschlands. Zudem mit einer langen Tradition: So feierte der Landesverband Berlin-Brandenburg kürzlich sein 70-jähriges Jubiläum.
VdK stand ursprünglich für Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands. Denn der Zweite Weltkrieg hatte rund 5,5 Millionen Kriegs- und Zivilversehrte und Angehörige gefallener Soldaten hinterlassen. Sie benötigten dringend einen Verband, der sich um ihre Interessen und Belange kümmert.
Perspektive wechseln
„Bis in die 60er-Jahre hinein war es die Hauptaufgabe unseres Verbandes, Kriegsrückkehrern zu ihrem Recht zu verhelfen“, erklärt der Vorsitzende des VdK Berlin-Brandenburg, Ralf Bergmann. Einst Führungskraft in einer gesetzlichen Krankenkasse wollte der 65-Jährige im Vorruhestand die Perspektive wechseln und sich für den „kämpferischen VdK“ einsetzen, wie er sagt. Dieser hatte bereits in den 70er-Jahren einen Paradigmenwechsel vollzogen – sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. „Der VdK Berlin entwickelte sich in dieser Zeit mehr und mehr von einem reinen Kriegsopferverband hin zu einem ‚sozialen Mischverband‘, der sich vor allem im Bereich der Behinderten- und Altenpflege profilieren konnte“, betont Ralf Bergmann.
Mittlerweile erstreckt sich die sozialpolitische Interessensvertretung auf viele Bereiche mit dem Ziel, einen starken Sozialstaat zu etablieren. Dies erkläre die seit Jahren steigenden Mitgliederzahlen gegen den allgemeinen Trend, so Bergmann. „Die Pandemie hat die soziale Schieflage in Deutschland noch weiter verstärkt. Viele Menschen haben tagtäglich mit existenziellen Sorgen zu kämpfen. Gerade in sozial herausfordernden Zeiten wächst die Unsicherheit in der Bevölkerung und das sehen wir auch an unseren Mitgliedszahlen. Seit Jahren haben wir ein kontinuierliches Mitgliederwachstum im Landesverband, monatlich finden circa 200 neue Mitglieder den Weg zu uns. Derzeit zählen wir in Berlin und Brandenburg knapp 30 000 Mitglieder.“
400 Ehrenamtliche engagieren sich
Viele nehmen die Hilfe des Verbands bei sozialrechtlichen Problemen in Anspruch. 2022 waren es bis zum September 1662 Verfahren, von denen bereits 664 gewonnen werden konnten. Ehrenamtlich tätig sind derzeit bis zu 400 Personen, wobei die Pandemie zuletzt die Möglichkeiten zum Engagement stark eingeschränkt hatte. „Nun werden wieder Freiwillige gesucht und die Bereitschaft bei Jung und Alt ist ungebrochen“, meint Ralf Bergmann. Denn obwohl die Berliner Politik vieles richtig mache, sei es für alle die wichtigste Aufgabe, einem Auseinanderdriften der Gesellschaft entgegenzuwirken.
Der künftige Fokus des VdK Berlin-Brandenburg liege dabei laut Bergmann auf der Chancengleichheit für die Berliner, die mit sozialer Unsicherheit zu kämpfen haben, zum Beispiel Menschen mit Behinderungen, Rentner, Alleinerziehende und Kinder. Zudem fordert der Landesverband sofortige Maßnahmen zur Eindämmung des Notstands bei Pflege und im Rettungswesen.
Für Ralf Bergmann liegt der Schlüssel zur Lösung dieser Probleme in der Solidarität: „Wir müssen darauf achten, was uns verbindet, und dies stärken“, sagt er. „Dafür sind gerade gemeinnützige Organisationen wichtig. Sie sind in ihrem Handeln freier, schneller und direkt wirksamer als der Staat und da sie nicht renditeorientiert arbeiten müssen, viel mehr in der Lage, auch die Bedürfnisse von Menschen mit besonderen Herausforderungen in ihrer Diversität zu bedienen.“
Informationen über den Verband und speziell zum Ehrenamt erhalten Sie direkt beim Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg, Linienstraße 131, 10115 Berlin, unter Tel. 864 91 00 und im Internet auf vdk.de/berlin-brandenburg.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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