Was brauchen Sie aus dem Supermarkt?
Tino Schopf und der Nachbarschaftsverbund Mühlenkiez organisieren für Senioren Hilfe beim Einkauf
Im Mühlenkiez entsteht zurzeit ein Netzwerk, das ältere Menschen dabei unterstützt, mit den aktuellen Einschränkungen zurechtzukommen. Mit dem Nachbarschaftsverbund Mühlenkiez hat der Abgeordnete Tino Schopf (SPD) eine Initiative ins Leben gerufen, die Senioren eine Einkaufshilfe anbietet.
Viele ältere Menschen nehmen die aktuellen Hinweise, möglichst drinnen zu bleiben und soziale Kontakte zu meiden, sehr ernst. Das betrifft unter anderem auch den sonst mehrmals in der Woche zurückgelegten Weg zum nächsten Supermarkt. Deshalb entschied sich Schopf gemeinsam mit dem Nachbarschaftsverbund, das Telefon in seinem Bürgerbüro als Hotline für die Einkaufshilfe zur Verfügung zu stellen. Montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr können ältere Menschen unter Tel. 92 15 25 26 ihre Einkaufswünsche mitteilen.
Der Mühlenkiez ist ein großes Neubaugebiet zwischen Greifswalder, Storkower, Kniprode- und Michelangelostraße. Etwa 7100 Menschen leben dort in rund 3200 Wohnungen. Errichtet wurde es in den 70er-Jahren. Noch immer leben dort zahlreiche, inzwischen hochbetagte Erstmieter. „Deshalb gehen wir davon aus, dass es hier etliche Menschen gibt, die in absehbarer Zeit vielleicht Hilfe beim Einkaufen brauchen, weil sie ihre Wohnung nicht mehr verlassen möchten“, meint Tino Schopf. „Derzeit lassen sich manche noch von ihren Nachbarn helfen. Aber wir wissen, dass es unter denen viele Kleingärtner gibt. Die werden vielleicht auch mal längere Zeit in ihren Gärten bleiben. Und dann wären ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind, auf sich allein gestellt.“ Deshalb kamen Schopf und der Nachbarschaftsverbund überein, möglichst frühzeitig solch ein Hilfsangebot zu organisieren.
Inzwischen wird diese Idee auch von der Wohnungsbaugesellschaft Gewobag, der Wohnungsbaugenossenschaft Zentrum und der Genossenschaft DPF unterstützt. „Sie weisen mit Aushängen in ihren Häusern auf unser Angebot hin“, so Schopf. Außerdem freut sich der Abgeordnete, dass sich auch immer wieder Nachbarn aus dem Mühlenkiez und dem nahe gelegenen Bötzowviertel melden, die ihre Hilfe anbieten und ihre Kontakte hinterlassen. Die ersten Senioren, vor allem über 80-Jährige, die dieses Hilfsangebot dankend annehmen, meldeten sich inzwischen, berichtet Schopf.
In der Regel bitten sie um den Einkauf von Lebensmitteln und Drogeriewaren in ihrem „Stamm-Supermarkt“, weil sie dessen Produkte und Preise kennen. Tino Schopf hofft, dass solche Hilfsangebote Schule machen. „In einer Zeit wie dieser müssen wir alle solidarisch miteinander umgehen“, sagt er.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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