Überflüssiges flüssig machen: Ehrenamtliche engagieren sich im Oxfam-Shop
Prenzlauer Berg. Im Oxfam-Shop in der Schönhauser Allee 118a engagieren sich Ehrenamtliche als Verkäufer – und zwar für den guten Zweck.
Heide Townsend ist seit 2009 dabei. „Ich ging mit 63 Jahren in Rente und wollte danach weiter aktiv sein“, sagt sie. In ihrem Berufsleben war sie im Ausland unterwegs, auch in Ländern der Dritten Welt. „Ich weiß, wie dort die Lebensumstände sind. Deshalb freue ich mich, dass ich Menschen in solchen Ländern helfen kann.“ Oxfam kannte Heide Townsend schon aus anderen Ländern. Dass diese Organisation auch in Berlin aktiv ist, erfuhr sie, als sie die Freiwilligenbörse im Roten Rathaus besuchte. „Und jetzt komme ich einmal die Woche für fünf, sechs Stunden in den Shop. Dort kümmere ich mich um den Bereich der fremdsprachigen Bücher“, sagt sie.
Daniele Kelm kümmert sich hingegen um die DVDs und CDs. Sie studiert noch an der Freien Universität. Seit März gehört sie zum Shop-Team. Bereits ein halbes Jahr länger ist Mareike Jacobs dabei. Sie studierte Ethnologie und Musikwissenschaften. Den Oxfam-Shop entdeckte sie bei einem Spaziergang in der Schönhauser Allee. „Etwas aus zweiter Hand zu verkaufen, um damit Menschen zu helfen, denen es nicht so gut geht, das ist doch eine tolle Sache“, sagt sie.
Gegründet wurde Oxfam 1942 von vier Engländern und einem Deutschen in Oxford. Es war zunächst ein Komitee zur Linderung der Not griechischer Zivilisten. Im Laufe der Jahre hat sich das Profil von Oxfam zwar gewandelt, aber das Grundanliegen, Menschen in Not zu helfen, ist geblieben. 60 Jahre nach Gründung der Organisation eröffnete der Oxfam-Shop an der Schönhauser Allee. Er war 2002 der dritte Laden in Berlin. Inzwischen gibt es drei weitere sowie einen reinen Bücher-Shop.
Gespendete Kleidung, Accessoires, Schmuck, Bücher, Spielzeug, DVDs und CDs werden von Ehrenamtlichen zugunsten der Oxfam-Projekte verkauft. Das Motto lautet „Wir machen Überflüssiges flüssig“. Eines der ersten Länder, das nach dem Zweiten Weltkrieg von den Oxfam-Shops profitierte, war übrigens Deutschland. In der Nachkriegszeit schickte Oxfam unzählige Pakte auch nach Berlin. Ein Großteil des Erlöses geht heute an Entwicklungsländer, zum Beispiel Kongo oder Burkina Faso. Außerdem werden auch Familien in Flüchtlingslagern dieser Welt sowie Opfer von Naturkatastrophen unterstützt. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.