Prenzlauer Berg. Über eine Auszeichnung kann sich der Verein "Fördern durch Spielmittel" freuen. Für die Berufsausbildung in seinen beiden Zweckbetrieben wurde er jetzt mit dem Hermann-Schmidt-Preis 2014 ausgezeichnet.
Dieser wird alljährlich vom Bundesverein "Innovative Berufsausbildung" verliehen. Ausgezeichnet werden Unternehmen mit innovativen Ansätzen in der Berufsbildungspraxis.
In diesem Jahr stand das Thema "Inklusion" im Mittelpunkt. Bewerben konnten sich Betriebe mit Ausbildungskonzepten, mit denen Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt ein Einstieg ins Berufsleben ermöglicht wird. Das gelingt nach Meinung der Jury in den beiden Zweckbetrieben von "Fördern durch Spielmittel" hervorragend. Der Verein betreibt in der Immanuelkirchstraße 24 eine Tischlerei mit drei Beschäftigten sowie zwei Auszubildenden sowie eine Schneiderei mit sieben Mitarbeitern und drei Auszubildenden. Von den 15 sind acht schwerbehindert.
"Beide Betriebe sind aber keine Sozialbetriebe, sondern auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig", so Siegfried Zoels, der Geschäftsführer des Vereins. "Zu den Arbeiten der Tischlerei gehören Wohnungseinrichtungen und Ladenausbauten sowie die Ausstattung von Kindergärten. Neben Änderungen an Bekleidung stellt die Schneiderei Maßbekleidung und textile Spielzeuge her. Zusammen mit einem externen Designer wird das Modelabel Mod-el betrieben." In beiden Betrieben arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt zusammen. Ebenso werden Jugendliche mit und ohne Behinderung ausgebildet.
Damit die Kommunikation reibungslos klappt, sind jede Woche Gebärdendolmetscher in den Betrieben. Sie sichern zum Beispiel ab, das auftretende Fragen oder Probleme geklärt werden können. Seit 2003 haben zwölf Jugendliche bei "Fördern durch Spielmittel" ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Seine Ausbildung aufgenommen hat gerade Yusuf Oktay. Der gehörlose junge Mann lässt sich zum Holzbearbeiter ausbilden.
Die Jury des Hermann-Schmidt-Preises betont in ihrer Begründung der Preisverleihung vor allem, dass das Ausbildungskonzept des Vereins nicht nur einer kurzzeitigen Erprobung dient, sondern auf Dauer angelegt, also nachhaltig ist. Inklusion in der Ausbildung werde in den beiden Zweckbetrieben wirklich gelebt.
Bernd Wähner / BW
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