Boulderhalle und Therapiebecken
Erste Ideen für ungenutzte Flächen im SSE, aber noch kein Konzept
Für die ungenutzten Flächen an der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) gibt es offenbar bereits Interessenten.
Das geht aus den Antworten der Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport hervor, die Abgeordnetenhausmitglied Dirk Liebe (SPD) nach entsprechender Anfrage erhielt. Das Abgeordnetenhaus hatte den Senat bereits im Januar 2020 aufgefordert, „ein Konzept für die Entwicklung und den Betrieb von im Rohbau befindlichen Flächen an der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) zu entwickeln.“ Denn: Die ursprünglich zur Bewerbung für die Olympischen Spiele 2000 geplante Schwimm- und Sprunghalle wurde aus Kostengründen nie vollständig fertig gebaut.
Die fertiggestellten Bereiche sind 1998 an die Berliner Bäder-Betriebe übergeben worden. Im Innern des Gebäudekomplexes sind bislang aber knapp 4800 Quadratmeter nicht ausgebaut. Sie stehen immer noch leer. Darunter befinden sich Flächen, die ursprünglich für ein Parkhaus, eine Gegenstromanlage sowie einen Fitness- und einen Saunabereich vorgesehen waren.
Im März 2020 beschloss der Senat: Bevor es eine Entscheidung zum weiteren Umgang mit den leer stehenden Flächen gibt, sollen zunächst „insbesondere Sportvereine und -verbände, sonstige Sportanbieter und bezirkliche Einrichtungen ihre Ideen und Bedarfe für eine Nutzung benennen“. Vor einer abschließenden Entscheidung sollen verschiedene Varianten mit Blick auf Finanzierung und Machbarkeit miteinander verglichen werden. Die Senatsverwaltung will dann ein darauf basierendes Konzept erarbeiten. In die konzeptionellen Überlegungen werden dann auch die bisherigen Anfragen zur Nutzung einbezogen, die von verschiedener Seite bereits vorliegen, hieß es im Frühjahr 2020 aus der Senatsverwaltung.
Geeignet für Reha-Sport
Aufgrund der Pandemie ist von den seinerzeit vorgesehenen Maßnahmen allerdings noch nichts umgesetzt worden, berichtet der zuständige Staatssekretär Ralf Kleindiek (SPD). Er bestätigt auf Liebes Anfrage hin, dass es bereits einen gewerblichen Interessenten mit der Markenbezeichnung „boulderbar“ gibt, der auf den leerstehenden Flächen im Bereich der sogenannten Parkgaragen eine Boulderhalle errichten möchte. Die Senatsverwaltung schätzt ein, dass mit einer Boulderhalle „ein weiterer publikumswirksamer Anziehungspunkt für die SSE geschaffen“ würde. Die private Investition würde außerdem das Land Berlin nicht finanziell belasten und verspräche nach der Anlaufphase gesicherte Mieteinnahmen.
Für den Bereich des ursprünglich geplanten Strömungskanals stellt sich der Senat eine „dem Schwimmsport zugewandte Nutzung“ vor, sagt Kleindiek. Angedacht sei bisher ein Therapiebecken für gesundheitssportliche Angebote. „Als kostengünstigere Alternative ist auch eine Nutzung als neuer und größerer Trainingsraum für die Wasserspringerinnen und Wasserspringer vorstellbar.“
Was andere noch nicht genutzte Flächen im SSE-Komplex betrifft, sagt Kleindiek: „Grundsätzlich sind die leerstehenden Räume auch für den Reha-Sport geeignet. So könnte zum Beispiel der Fitnessbereich als Trainingsfläche für Reha-Sportlerinnen und -sportler hergerichtet werden. Als Lagerflächen für Sportgeräte kämen vorrangig die leerstehenden Räume im Saunabereich in Frage.“ Doch das alles sind zunächst nur Überlegungen. Bislang gibt es noch keine konkreten Konzepte oder gar Planungen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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