Kung Fu hinter türkiser Fassade
Kampfkunstschule mit doppelt so viel Fläche
Die türkis gestrichene Fassade der Conrad-Blenkle-Straße 2-3 sticht ins Auge. Sie deutet an, dass im Erdgeschoss des Plattenbaus etwas Besonderes stattfindet.
In den Räumlichkeiten hinter dieser Fassade trainieren nämlich Berlinerinnen und Berliner Kampfkünste, vor allem Kung Fu. Weil die Nachfrage nach Trainingsstunden und Kursen so groß ist, erweiterte die Kampfkunstschule „berlin siu lam wing chun pai“ ihre Räumlichkeiten und ist jetzt fast doppelt so groß.
„Wir sind jetzt seit mehr als 13 Jahren an diesem Standort“, berichtet Peter Scholz. Der Physiotherapeut ist Gründer der Kampfkunstschule. „In unseren neuen Räumen hatte zuvor ein Filmstudio seinen Sitz. Als das auszog, bemühten wir uns bei unserer Vermieterin, der Wohnungsbaugesellschaft Gewobag, um eine Erweiterung.“ Mit Unterstützung des Wahlkreisabgeordneten Tino Schopf (SPD), der vor allem die Kursangebote für Kinder und Jugendliche aus den insgesamt sieben Schulen im Umfeld schätzt, gelang die Anmietung. Und bei der Einrichtung der zusätzlichen Räume halfen zahlreiche Sportler, die in der Kampfkunstschule trainieren, mit.
Um allen Unterstützern und Helfern Danke zu sagen und um sich Interessierten mit ihrem Kursangebot vorzustellen, veranstaltet die Kampfkunstschule am Sonntag, 22. Oktober, ab 16 Uhr ein Fest. Bei diesem können Besucher einen Blick hinter die markante türkise Fassade werfen.
Der Kung-Fu-Sportler Peter Scholz, der die Schule gründete, ist gelernter Kaufmann und arbeitete in der IT-Branche. „Mit Freunden entschied ist mich 1997 mit dem Kung-Fu-Training zu beginnen. Das war seinerzeit in Ulm, wo ich herkomme“, erinnert er sich. „Das war so ein Ding unter Freunden. Nach und nach stiegen die anderen aber aus. Ich blieb dabei.“
Zehn Jahre später, im Jahr 2007, verschlug es Peter Scholz beruflich nach Berlin. An seiner Seite war da schon Bettina Pela, die er beim Kung-Fu-Training kennen lernte. Die beiden brachten 2010 schließlich die Kampfkunstschule „berlin siu lam wing chun pai“ auf den Weg. Um noch mehr in die Philosophie und die Fertigkeiten des Kung Fu einzusteigen, reist Peter Scholz immer wieder für längere Zeit nach Hongkong, lässt sich dort von Meistern weiterbilden. Außerdem orientierte er sich beruflich um, absolvierte eine Ausbildung zum Physiotherapeuten.
Trainiert wird in der Kampfkunstschule aber nicht nur Kung Fu für die Selbstverteidigung. Vermittelt werden auch Entspannungstechniken nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag und es gibt auch Unterstützung, um die eigene Fitness zu verbessern.
Umfangreich und sehr nachgefragt ist vor allem das Kinder- und Jugendtraining. Das wird unter anderem von ausgebildeten Pädagogen beziehungsweise Erziehungswissenschaftlern durchgeführt. Nicht zuletzt deshalb hat die Kampfkunstschule auch vom Senat die Zulassung als außerschulische Bildungseinrichtung erhalten. Um die 30 Trainingskurse finden inzwischen jede Woche in der Kampfkunstschule statt.
Näheres ist online auf siulam-wingchun.org sowie vor Ort beim Fest am 22. Oktober zu erfahren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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