Frauen kicken für gleiche Rechte
Kreuzberger Projekt Discover Football bringt Frauen aus der ganzen Welt zusammen

Das Team von „Discover Football“ organisiert weltweit Spiele, Konferenzen und Workshops zum Thema Frauenfußball. | Foto: Discover Football
  • Das Team von „Discover Football“ organisiert weltweit Spiele, Konferenzen und Workshops zum Thema Frauenfußball.
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Als Dana Rösiger 2010, dem Jahr der Fußball-WM in Südafrika, das Projekt Discover Football kennenlernte, war für sie klar: Hier muss ich mitmachen!

„Ursprünglich komme ich ja vom Handball, aber die Strahlkraft des Frauenfußballs und vor allem der Geist und die Ziele hinter dem Projekt Discover Football haben mich sofort begeistert“, erklärt Dana Rösiger, die als Pressesprecherin für den Softwarekonzern SAP arbeitet und sich privat für den in der Keuzberger Richardstraße ansässigen Verein Fußball und Begegnung engagiert.

Mit dem Discover-Football-Projekt will der Verein den Frauenfußball fördern und setzt sich international für Frauenrechte ein. Von ihrem Wohnort Heidelberg aus organisiert Rösiger die Pressearbeit, bereitet für den Verein Projekte und Konferenzen vor und pflegt ein Netzwerk von Vereinen und Initiativen rund um den internationalen Frauenfußball – und das mittlerweile in 90 Ländern auf fünf Kontinenten.

2006 startete das Projekt mit dem multikulturellen Fußballteam Al Dersimspor aus Kreuzberg. Damals gelang es, ein Spiel gegen die iranische Frauenfußball-Nationalmannschaft in Teheran zu organisieren.

Erstmals Frauenfußball
seit der Revolution 1979

Es war das erste öffentliche Frauenfußballspiel in einem iranischen Stadion seit der Revolution 1979. „Die unmittelbare verbindende Kraft des Fußballs hat uns damals so beeindruckt, dass wir uns für weitere Begegnungen über nationale, politische  und kulturelle Grenzen hinaus engagieren wollten“, sagt Dana Rösiger. Die Idee für „Discover Football“ war geboren. 

Aus dem ersten Spiel ist mittlerweile ein fast alle zwei Jahre stattfindendes Festivalturnier im Willy-Kressmann-Stadion geworden, das immer beliebter wird. Eine Jury entscheidet im Vorfeld, wer eingeladen wird. Es sind in erster Linie Frauen, die sich in ihren Ländern besonders für Fußball und Frauenrechte engagieren. Am Festival im August, das unter dem alles übergreifenden Motto „FairPlay“ stand, nahmen 100 Frauen teil. Sie spielten in gemischten Teams, um den Austausch über nationale, kulturelle, religiöse Grenzen und Sprachbarrieren hinweg zu fördern.

Doch der Verein verfolgt mit seinem Projekt Ziele, die weit über das Kicken auf dem Spielfeld hinausgehen. Er greift in Workshops und Konferenzen auch Themen wie Menschenrechte und Diskriminierung im Alltag auf. Dana Rösiger: „Momentan steht unsere Konferenz „Sport disrupted: Sex_uality matters“ kurz bevor.“ Dabei geht es am 30. und 31. Oktober in Berlin um sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentitäten im Kontext des Sports. 2020 startet ein weiteres Projekt gemeinsam mit der Gesellschaft für internationalen Zusammenarbeit (GIZ). Dabei geht es um die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter durch Stärkung der Rolle der Frau im Fußball im Nordlibanon und in der MENA-Region (Middle East & North Africa).

Mehr Inform,ationen zum Verein Fußball und Begegnung, Richardstraße 43, 12055 Berlin, gibt es unter Telefon 86 45 26 17 und im Internet auf der Seite www.discoverfootball.de.

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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