Weniger Baumfällungen geplant
Machbarkeitsstudie für den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark von 2014 wird derzeit überarbeitet

Das alte Stadion des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks soll ab dem kommenden Winter abgerissen werden. Die Mehrzahl der Bäume will der Senat indes erhalten. | Foto: Bernd Wähner
2Bilder
  • Das alte Stadion des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks soll ab dem kommenden Winter abgerissen werden. Die Mehrzahl der Bäume will der Senat indes erhalten.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Der Senat wird doch nicht so viele Bäume im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark fällen, wie es die 2014 erarbeitete Machbarkeitsstudie vermuten ließ. Gegen die Fällung von bis zu 240 Bäumen machten Anwohner und Nutzer der Sportanlage mobil. Unter anderem starteten sie eine Online-Petition „Keine Rodung im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark“.

Inzwischen wird allerdings an einer neuen Machbarkeitsstudie gearbeitet. Der zufolge sollen weit weniger Bäume gefällt werden. In der neuen Studie soll außerdem dargestellt werden, wie das Gelände zu einem Inklusionssportpark weiterentwickelt werden kann. Dort sollen künftig Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam Sport treiben können. „Der Jahn-Sportpark ist kein gewöhnlicher Freizeit- und Erholungspark im Sinne einer reinen Grünanlage. Er ist und bleibt eine Sportanlage“, erklärt Martin Pallgen, der Pressesprecher der Senatsverwaltung für Inneres und Sport. „Dazu gehören natürlich auch Bäume und Grünflächen. Schon heute steht fest, dass der Baumbestand im Jahn-Sportpark von zentraler Bedeutung ist.“ Deshalb werde es auch kein Kahlschlag geben.

Die Bäume an den Außengrenzen sowie im Eingangsbereich Cantianstraße bleiben erhalten und werden nicht gefällt, so Pallgen weiter. Wenn im Zuge des Stadionneubaus Bäume gefällt werden müssten, gebe es selbstverständlich Ausgleichsmaßnahmen. Alle gesetzlichen Bestimmungen werden eingehalten. Darüber hinaus plant der Senat, das Dach des neuen Stadions für Photovoltaik und Solarthermie zu nutzen, die Dächer der sonstigen Gebäude zu begrünen sowie das Regenwasser der gesamten Anlage und der benachbarten Max-Schmeling-Halle in Zisternen zu sammeln. Dieses soll dann für die Bewässerung von Grünanlagen genutzt werden. Über weitere ökologische Maßnahmen – zum Beispiel begrünte Fassaden – soll im weiteren Planungsprozess entschieden werden.

Weiterhin beabsichtigt der Senat, an allen Zugängen zum Sportpark Fahrradabstellanlagen zu errichten. Außerdem sollen alle heute verstreut auf dem Gelände vorhandene Pkw-Stellplätze beseitigt werden. Stattdessen ist geplant, einen neuen zentralen und barrierefreien Parkplatz zu schaffen. In welcher Form dies geschieht, ob in einem Parkhaus, einer Tiefgarage oder einem Parkdeck unter einem Fußballplatz, sei noch nicht entschieden, berichtet Martin Pallgen. Außerdem wird im weiteren Verfahren ein veranstaltungsbezogenes Verkehrskonzept für das große Stadion und die Max-Schmeling-Halle entwickelt, um die Belastungen durch den Parksuchverkehr für Anwohner zu reduzieren.

Aktuell werde die Machbarkeitsstudie aus dem Jahre 2014 überarbeitet, so Pallgen weiter. „Bei dieser handelte es sich lediglich um eine Studie und nicht um eine feststehende Planung. Ziel der Überarbeitung ist es, die unterschiedlichen Bedarfe und Wünsche der Nutzer zu erkennen, damit sie in der weiteren Planung berücksichtigt werden können.“ Nach Abschluss von Beteiligungsverfahren sollen die überarbeitete Studie im Sommer veröffentlicht werden. Ab Oktober, so der derzeitige Stand der Planung, soll mit bauvorbereitenden Maßnahmen für den Stadionersatzneubau begonnen werden. Der Abriss des alten Stadions beginnt dann voraussichtlich im Winter 2020/2021. Erst nach dem Neubau des Stadions wird der übrige Teil des Sportparks umgestaltet, so Martin Pallgen.

Die nun vorgestellten Überlegungen zum Umbau des Sportparks und den Verzicht auf größere Baumfällungen empfindet der Abgeordnete Andreas Otto (Bündnis 90/Die Grünen) als Schritt in die richtige Richtung. „Das ist sehr zu begrüßen“, sagt er, „ebenso wie die Absicht, die Fassaden und Dächer zu begrünen und mit Photovoltaikanlagen auszustatten. Wir werden im Abgeordnetenhaus darauf achten, dass die Absichtserklärungen in konkrete Planungen münden.“

Das alte Stadion des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks soll ab dem kommenden Winter abgerissen werden. Die Mehrzahl der Bäume will der Senat indes erhalten. | Foto: Bernd Wähner
Die bisherigen Parkplätze auf dem Gelände des Friedrich-Ludwig-Jahrsportparks sollen zentralisiert werden.  | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

90 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 190× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 148× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 537× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.133× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.