Neue Runde gestartet
Synchroneiskunstläufer waren beim letzten lekker Vereinswettbewerb erfolgreich
Wunderschön anzuschauen, aber leider kaum bekannt, obwohl Berlin zu den Spitzenzentren dieses Teamsports gehört: Synchroneiskunstlaufen. Wie gut, dass es den lekker Vereinswettbewerb gibt, der Berliner Sportvereine unterstützt.
Beim Berliner TSC gibt es seit einigen Jahren eine eigene Abteilung Synchroneiskunstlauf. Dort trainieren sechs Teams, erzählt Petra Müller vom Abteilungsvorstand. Aushängeschild ist zweifellos das Team Berlin 1 – seit Jahren unangefochten die Spitzenmannschaft in Deutschland. In der Saison 2023/24 wurde das Team erneut Deutscher Meister, inzwischen das 28. Mal. Und gerade kam es von der Weltmeisterschaft in Zagreb zurück. Nach einer fehlerfreien Kür erreichten die Sportlerinnen einen hervorragenden 7. Platz.
Doch in der Abteilung Synchroneiskunstlauf konzentriert man sich nicht nur auf das Spitzenteam, das aus Sportlerinnen bis etwa 30 Jahren besteht. Neben zwei älteren Teams, für deren Sportler das Synchroneiskunstlaufen lieb gewordenes Hobby geblieben ist, trainieren beim Berliner TSC drei Kinder- und Jugendteams: die Juniors, das Team Berlin Novice und die Minis. Um diesen Nachwuchs besser unterstützen zu können, bewarb sich die Abteilung Synchroneiskunstlauf im vergangenen Jahr beim lekker Vereinswettbewerb – und gewann 1500 Euro. „Mit dem Gewinn haben wir neue Sportjacken für unser Team Berlin Novice gekauft und Sportmaterialien für das Training im Kinder- und Jugendbereich angeschafft“, freut sich Petra Müller noch heute.
Die Minis trainieren übrigens auch schon drei- bis viermal, das Team Berlin Novice vier- bis fünfmal und alle anderen Teams fünfmal in der Woche. Auf dem Trainingsplan steht nicht nur das Training auf dem Eis, sondern auch Athletik, Ballett und Trockenübungen. Denn was in jeder Saison an synchronen Bewegungsabläufen auf dem Eis zu sehen ist, wird bereits im Sommer in hartem Training in den Grundzügen einstudiert. Dafür fahren die Sportlerinnen mehrere Tage in ein Trainingslager, feilen an den Choreographien von Kurzprogramm und Kür. Schließlich sollen die komplizierten Schrittfolgen, die exakten Bewegungen und die absolute Synchronität des Teams spielerisch und leicht wirken. Gerade darin besteht die große Kunst beim Synchroneislauf.
Jedes Team besteht in der Regel aus 20 Sportlern, von denen 16 auf dem Eis stehen. Sie zaubern Mühlen, Kreuze, Reihen oder Blöcke aufs Eis. Außerdem können Sprünge, Pirouetten und andere Elemente gezeigt werden – natürlich synchron. Um all das perfekt präsentieren zu können, bedarf es jahrelangen Trainings. Deshalb bietet die Abteilung Synchroneiskunstlauf schon Kindern ab fünf Jahre Lauflernkurse auf dem Eis an. Talentierte Kinder kommen dann zu den Minis. „Wir sortieren aber niemanden aus“, betont Petra Müller. „Wir wollen den Kindern möglichst über Jahre eine sportliche Freizeitbeschäftigung anbieten.“ Dabei werden ihnen auch wichtige Kompetenzen wie Teamfähigkeit und Durchhaltevermögen vermittelt.
Doch damit das Synchroneiskunstlaufen trainiert und die faszinierenden Programme bei Wettkämpfen auf dem Eis präsentiert werden können, bedarf es entsprechender Trainingsbedingungen und Ausstattung sowie viel ehrenamtliches Engagement. Trainiert wird in Eishallen auf dem TSC-Gelände in Prenzlauer Berg sowie im Sportforum Hohenschönhausen. Weil die Eiszeiten sehr begehrt sind, stehen Kinder am Wochenende auch schon mal ab 7 Uhr auf dem Eis, und die Erwachsenen beginnen mit ihrem Training meist erst nach 20.30 Uhr, weil die Hallen vorher anderweitig vergeben sind. Dass alles so geregelt abläuft, ist ausschließlich ehrenamtlichem Engagement zu verdanken. „Wir sind im Vorstand eigentlich alles Eltern von Kindern, die in den Teams laufen“, sagt Petra Müller, die 2. Vorsitzende der Abteilung Synchroneiskunstlauf. Ihre Tochter begann mit sechs Jahren und ist heute mit 25 Jahren immer noch dabei.
Mitmachen beim 8. lekker Vereinswettbewerb
Vielen engagierten Eltern ist es auch zu verdanken, dass die Abteilung, der heute über 160 Mitglieder angehören, über all die Jahre finanziell gut über die Runden gekommen ist. Synchroneiskunstlauf ist, das bestätigen alle, die es schon einmal live gesehen haben, ein faszinierender Teamsport. Aber anders als beispielsweise bei Ballsportarten gibt es keine großen Sponsoren. „Wir finanzieren so gut wie alles aus den Mitgliedsbeiträgen“, berichtet Petra Müller. Umso mehr freuten sich die jungen Synchroneiskunstläuferinnen über die 1500 Euro, die ihre Abteilung beim 7. lekker Vereinswettbewerb gewann.
Und jetzt läuft die nächste Bewerbungsrunde. Alle Sportvereine mit Vereinssitz in Berlin können beim 8. lekker Vereinswettbewerb auf lekker-vereinswettbewerb.de mitmachen. Unterstützung gibt es bei Bedarf per E-Mail unter hilfe@lekker-vereinswettbewerb.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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