Würdige Erinnerung an Lenné und Meyer
Abgeordnetenhaus stellt 400.000 Euro für den Ehrenhain auf der Werneuchener Wiese bereit

Tino Schopf (links) überbringt den Anwohnern Carsten Meyer, Petra Wilfert und Joachim Poweleit die Nachricht, dass für die Restaurierung des Ehrenhains Mittel im Landeshaushalt bereitgestellt werden. | Foto: Bernd Wähner
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  • Tino Schopf (links) überbringt den Anwohnern Carsten Meyer, Petra Wilfert und Joachim Poweleit die Nachricht, dass für die Restaurierung des Ehrenhains Mittel im Landeshaushalt bereitgestellt werden.
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Noch befindet sich der Lenné-Meyer-Ehrenhain auf der Werneuchener Wiese in einem erbärmlichen Zustand. Doch das soll sich schon bald ändern. Dafür werden aus dem Landeshaushalt 400.000 Euro bereitgestellt.

Mit dem Ehrenhain auf einem Teil der Werneuchener Wiese sollen die beiden bedeutendsten Berliner Gartengestalter geehrt werden: Peter Joseph Lenné (1789-1866) und Gustav Meyer (1816-1877). 1995 ist dort zunächst eine Eiche für Meyer gepflanzt worden, zwei Jahre später kam eine weitere für Lenné hinzu. Als Denkmale sind außerdem zwei Blöcke mit Gedenktafeln aufgestellt worden. Drumherum pflanzte man seinerzeit Hainbuchen-Hecken.

Zwar wurde dieser Ehrenhain nach seiner Einweihung zunächst gepflegt, doch dann begann im Grünflächenamt ein rapider Personalabbau. Irgendwann geriet die Fläche völlig in Vergessenheit, auch bei einem Großteil der Anwohner. Bei einer Kiezführung mit dem Historiker Joachim Poweleit vor etwa zwei Jahren wurde Carsten Meyer auf die Gedenksteine aufmerksam. Der Bewohner des benachbarten Bötzowviertels ist Mitinitiator der GärtnerInitiative Arnswalder Platz. Als er erfuhr, für wen dieser Gedenkort angelegt wurde, konnte er es nicht fassen, dass die Stadt ihn so verwahrlosen ließ.

Deshalb begann er, sich für diesen Ehrenhain zu engagieren. Er entwickelte eigene Ideen, wie dieser Gedenkort wieder ansehnliche gestaltet werden könnte. Im November 2018 machte er Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) bei einem Vor-Ort-Termin auf den miserablen Zustand dieses Gedenkorts aufmerksam. Außerdem wandte er sich an weitere Landes- und Bezirkspolitiker. Mit Erfolg. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschloss im vergangenen Mai, dass das Bezirksamt die Gedenksteine restaurieren lassen soll. Außerdem müsse die Grünanlage wieder in einen gepflegten Zustand versetzt werden. Bürgerinitiativen und Anwohner sollten dabei beteiligt werden. Unter anderem sei, so wie es Carsten Meyer vorschlägt, die inzwischen ausgedünnte Hecke zu ergänzen. Mit Bänken, einem kleinen Brunnen oder einer Skulptur könnte der Ehrenhain zudem aufgewertet werden.

Zum Tag des offenen Denkmals im September präsentierten Carsten Meyer und seine Mitstreiter Joachim Poweleit und Petra Wilfert auf der Werneuchener Wiese eine Ausstellung zu deren Geschichte. Und sie veranstalteten eine Podiumsdiskussion mit Bezirks- und Landespolitikern, unter ihnen der Wahlkreisabgeordnete Tino Schopf (SPD). Dabei wurde deutlich: Die Idee, den Ehrenhain zu restaurieren, begrüßen zwar alle, aber es fehlt dem Bezirk an den nötigen finanziellen Mitteln im Haushalt.

Seinerzeit sagte Tino Schopf zu, das Thema in die Beratungen zum Doppelhaushalt 2020/2021 des Landes Berlin mitzunehmen. Nun teilt er mit, dass seine Bemühungen von Erfolg gekrönt waren. „Mit Unterstützung meiner Pankower Fraktionskollegen auf Landesebene ist es mir tatsächlich gelungen, dass finanzielle Mittel in Höhe von 400.000 Euro im Landeshaushalt bereitgestellt werden“, sagt Schopf.

Carsten Meyer berichtet indes, dass er und seine Mitstreiter bereits unter anderem mit der Beuth Hochschule für Technik und Gartenbauverbänden in Kontakt stehen. Professor Jörg-Ulrich Forner von der Beuth Hochschule schlägt zum Beispiel vor, dass die Planung für die Aufwertung des Ehrenhains im Rahmen eines studentischen Wettbewerbs erfolgen könnte.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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