Diskussion beim Laub harken
Antrag zur Werneuchener Wiese wurde auf Dezember verschoben
Ihren letzten Arbeitseinsatz in diesem Jahr musste die GärtnerInitiative vom Arnswalder Platz zum ersten Mal in den zehn Jahren ihres Bestehens bei Frost absolvieren. Aber das tat dem Arbeitseifer keinen Abbruch.
Hauptthema waren die Blätter, die in Farbtönen von gelb bis braun auf dem Platz lagen. Von neun eingemummelten Erwachsenen, die sich von den Temperaturen nicht abschrecken ließen, sowie einigen Kindern wurden diese weggeharkt und -gefegt. Aber in Vorfreude auf den nächsten Frühling wurden auch Krokus- und Narzissenzwiebeln in den leicht angefrorenen Boden auf dem Arnswalder Platz gesetzt.
Bei Glühwein, Kaffee, Dresdener Christstollen und Gesprächen fand die diesjährige Saison der GärtnerInitiative dann ihren Abschluss. Der nächste „richtige“ Arbeitseinsatz findet am 18. März ab 13 statt. Aber zuvor treffen sich einige Anwohner bereits am 1. Januar um 13 Uhr, um am Stierbrunnen auf das neue Jahr anzustoßen und den traditionellen Böllerputz vorzunehmen.
Ein Gesprächsthema beim letzten Arbeitseinsatz dieses Jahres, aber auch in den Tagen danach im Bötzowviertel, war der Verschiebung eines Antrages der Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt der Eschenallee an der Werneuchener Wiese engagiert. Dieser wurde von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von der Novembersitzung auf die Sitzung im Dezember vertagt. So richtig wurde auf der zurückliegenden Sitzung nicht deutlich, warum die Bürgerinitiative selbst, zu der auch Mitstreiter der GärtnerInitiative gehören, die Verschiebung beantragt hatte. Immerhin wurde dieser Antrag mit mit mehr als 1400 Unterstützerunterschriften gestellt.
Ausführliche Begründung fehlte
Die Entscheidung musste zwei Tage vor der November-BVV getroffen werden, berichtet Kiezbwohner Carsten Meyer. Der Grund für das Vertagungsgesuch sei, dass der Einwohnerantrag den Verordneten zunächst falsch und unvollständig zugegangen und auf der Website des Bezirksamtes veröffentlicht worden war, erklärt Meyer. Frank Brunhorn, der sich ebenfalls für den Erhalt der Eschenallee engagiert, sagt: „Aufgrund eines ‚Bürofehlers‘ fehlte unsere ausführliche Begründung für die Antragstellung. Die Antragsbegründung ist aber das wesentliche Kernstück eines jeden Antrags an die BVV. Sie war auf jedem der eingereichten Unterschriftsbögen vorschriftsmäßig auf der Rückseite ausgedruckt. Was wir in dem Antrag in zwei Zeilen als ‚Ziel‘ formuliert hatten, wurde online als ‚Begründung‘ angeführt. Diese grundfalsche Darstellung bot keine Basis für eine fundierte sachliche Entscheidung der Verordneten und war auch irreführend für die 1403 Mitunterzeichnenden sowie interessierte Bürger, die sich im Internet korrekt informieren wollen.“
Auf Intervention der Antragsteller wurden diese Fehler erst zwei Tage vor der Versammlung korrigiert. Die BVV-Geschäftsordnung verlangt aber eine Veröffentlichung der vollständigen BVV-Unterlagen spätestens fünf Tage vor dem Sitzungstermin. „Wir sahen uns somit gegenüber den Antragstellern der politischen Parteien benachteiligt, deren Anträge in Ruhe am Wochenende gelesen werden konnten. Dies war der Grund für den Verschiebungsantrag“, so Meyer.
Nun soll der Antrag mit dem Titel „Anlage eines Gehweges und Erhalt des Baumbestandes an der Kniprodestraße entlang der Werneuchener Wiese“ auf der BVV-Sitzung am 14. Dezember behandelt werden. Die Sitzung beginnt um 17.30 Uhr im BVV-Saal an der Fröbelstraße 17.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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