Lenné-Meyer-Ehrenmal wird aufgewertet
Anwohner stellen ihre Ideen vor

Leane Benjamin von Straßen- und Grünflächenamt (links) informiert Anwohner auf der Fläche des Lenné-Meyer-Ehrenmals, wie der Planungsprozess ablaufen soll. | Foto: Bernd Wähner
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Wie kann das Lenné-Meyer-Ehrenmal auf der Werneuchener Wiese durch eine Neugestaltung aufgewertet werden? Welche Ideen und Wünsche haben die Anwohner?

Um diese Fragen ging es bei einer Bürgerveranstaltung. Eingeladen hatten das Pankower Straßen- und Grünflächenamt sowie die Gebietsbeauftragten für den Stadtumbau in diesem Gebiet, die Planergemeinschaft für Stadt und Raum. Das Lenné-Meyer-Ehrenmal auf der Werneuchener Wiese entstand Mitte der 1990er-Jahre. Es soll an die beiden bedeutenden Berliner Gartengestalter Peter Joseph Lenné (1789 bis 1866) und Gustav Meyer (1816 bis 1877) erinnern.

Das Ehrenmal besteht aus zwei Betonblöcken mit Gedenktafeln, an denen jeweils eine Eiche steht. Um die Eichen und die Gedenksteine pflanzte man seinerzeit jeweils in einem Halbrund eine Hainbuchen-Hecke. Allerdings kümmerte sich in den vergangenen Jahren kaum noch jemand um diese Fläche. So befindet sie sich inzwischen in einem desolaten Zustand. Die Gedenksteine sind mit Graffiti beschmiert, die Hecken ausgedünnt, und über die Fläche führen Trampelpfade.

Arbeitsgruppe wandte sich an Politiker

Kiezbewohner Carsten Meyer wurde zufällig darauf aufmerksam, dass es sich bei dieser Fläche um ein Ehrenmal handelt. Er fasste vor etwa drei Jahren den Entschluss, sich für die Aufwertung dieser Erinnerungsstätte zu engagieren. In den Kiezbewohnern Joachim Poweleit und Petra Wilfert fand er Mitstreiter. Alle drei engagieren sich in der Arbeitsgruppe Bürgerbeteiligung des Vereins Pro Kiez Bötzowviertel. Gemeinsam wandten sie sich an Landes- und Bezirkspolitiker. Mit Erfolg. Inzwischen gibt es einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung, dass das Ehrenmal aufgewertet werden soll. Und dank des Engagements des Abgeordnetenhausmitglieds Tino Schopf (SPD) stellt das Land Berlin 400 000 Euro für die Aufwertung und Neugestaltung zur Verfügung.

Mit der Planung für diesen Erinnerungsort ist inzwischen das Landschaftsarchitekturbüro von Brigitte Gehrke und Susanne Zimmermann beauftragt worden. „Wir freuen uns sehr, dass wir diesen Auftrag erhielten“, sagt Brigitte Gehrke. „Immerhin sind es zwei bedeutende Gartengestalter, die hier geehrt werden sollen.“ Und die Landschaftsarchitektin fügt hinzu: „Als ich die Fläche zum ersten Mal sah, dachte ich, die beiden müssen doch im Grab rotieren, wenn sie sehen, wie hier zurzeit an sie erinnert wird. Deshalb möchten wir diese Fläche gern angemessen verändern.“

Wie „angemessene Neugestaltung und Würdigung der Gartengestalter“ aussehen könnte, skizzierten Meyer, Wilfert und Poweleit von der Anwohnerinitiative schon mal recht detailreich. Die Gedenksteine sollten schräg gestellt werden, sodass die Gedenktafeln besser zu lesen sind. Vor den Hainbuchenhecken sollten Bänke aufgestellt werden. Wegebeziehungen sind neu anzulegen. Ein Brunnen wäre schön. Und es sollte ein Lern-Ort für Schüler entstehen, der auch Bezug zum benachbarten Volkspark Friedrichshain nimmt.

Anwohner steuerten Wünsche

bei

Neben diesen schon recht konkreten Ideen, äußerten Anwohner weitere Wünsche, wie zum Beispiel eine Vogeltränke. Barrierefreiheit sei zu berücksichtigen und auch über Beerensträucher und das Thema essbare Stadt sollte nachgedacht werden. Die Landschaftsplanerinnen werden nun prüfen, welche Ideen sich umsetzen lassen. Über den Sommer werden sie einen Entwurf erarbeiten, der dann auf einer zweiten Beteiligungsveranstaltung den Bürgern vorgestellt und diskutiert werden soll.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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