Putzen am frühen Morgen
BSR, BVG und Bezirk beseitigen bei einem Sondereinsatz Müll und Schmierereien
Die Umgebung des U-Bahnhofs Eberswalder Straße ist wahrlich keine Visitenkarte für das hippe Prenzlauer Berg. Überall liegen Kippen, Papier, Flaschen und Essenreste herum, und tief einatmen sollte man dort auch nicht. Denn vor allem Nachts wird gerne mal unter dem Viadukt wild uriniert.
„Besonders schlimm sieht es nach den Wochenenden aus“, sagt Fabian Krüger von der BSR. Zu dessen Revier gehört die Fläche unter dem Bahnhof. Im Sommer kommen die meisten vom nahegelegenen Mauerpark, im Winter aus Clubs, zum Beispiel aus der Kulturbrauerei. Zumeist wird unter dem Viadukt noch etwas gegessen oder getrunken, ehe es dann mit der U-Bahn weitergeht. Und der Müll landet dann einfach auf dem Pflaster.
Aber auch an Werktagen ist der Bahnhof stark frequentiert. Deshalb hat die Reinigung auch hohe Priorität bei der BSR. Zweimal am Tag wird saubergemacht. Doch richtig sauber sieht es trotzdem nie aus. Das weiß auch das Pankower Ordnungsamt. „Der Bereich am U-Bahnhof Eberswalder Straße ist ein Schwerpunkt, zu dem wir die meisten Beschwerden bekommen“, sagt Pankows Stadtrat für öffentliche Ordnung, Daniel Krüger (für AfD). Ende des Jahres initiierte Krügers Amtsbereich deshalb seine Sonderreinigungsaktion. Dabei wurde nicht nur der Müll eingesammelt, sondern auch etwas gegen die stickenden Ecken und die Graffiti mittels besonderer Technik und Reinigungsmittel getan. Dafür konnte er nicht nur die BSR, sondern auch die BVG gewinnen, die für die Sauberkeit auf dem U-Bahnhof verantwortlich ist. Diese entsandte Mitarbeiter der von ihr beauftragten Reinigungsfirma TEREG zur Putzaktion.
Aber nicht nur am U-Bahnhof Eberswalder Straße, auch an anderen stark frequentierten und häufig verdreckten Verkehrsknotenpunkten fanden und finden dieser Tage solche Sonderaktionen statt. Dazu zählen der Tunnel zwischen den Straßenbahnhaltestelle und dem S-Bahnhof Greifswalder Straße sowie das Umfeld der S-Bahnhöfe Schönhauser Allee und Pankow-Heinersdorf „Die Reinigung findet im Rahmen des Aktionsprogramms ‚Sauberes Berlin‘ des Senats statt“, sagt Daniel Krüger. Im dessen Rahmen können Bezirke „Waste Watcher“, also Müllwächter einstellen. Die Mittel dafür standen zwar schon 2018 bereit, aber es dauerte seine Zeit, ehe die passenden Mitarbeiter gefunden wurden. „Pankow bekommt insgesamt neun Stellen, und sieben davon können wir mit Beginn des Jahres besetzen“, so der Stadtrat. Auch die zwei anderen Stellen sollen noch zeitnah besetzt werden.
Da jedoch die bereitgestellten Personalmittel für die Mülldetektive 2018 berlinweit nicht ausgeschöpft wurden, regte die zuständige Senatswirtschaftsverwaltung bei den Bezirken an, mit diesem Geld noch Sonderaktionen zu initiieren. „Daraufhin fragten wir bei unseren Partnern BSR und BVG nach, wo wir noch aktiv werden könnten. Wir entschieden uns, in den Bereichen etwas zu tun, zu denen wir besonders häufig Beschwerden bekommen.“ Nicht nur in die gründlichere Reinigung der genannten Bahnhöfe flossen Mittel, auch die mit Graffiti beschmierten Parkscheinautomaten in Prenzlauer Berg wurden gesäubert und krähensichere Müllbehälter angeschafft.
Daniel Krüger freut sich, dass am U-Bahnhof Eberswalder Straße die Zusammenarbeit mit den Kollegen von BSR und BVG hervorragend klappte. „Sie zeigten hier, dass ihre Zuständigkeiten nicht an irgendeiner Treppenstufe enden. Die Bürger wollen es einfach sauber haben, und da sollten alle zusammenarbeiten.“
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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